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Sylt: „Sansibar“-Chef spricht fast nie mit der Presse – jetzt bricht er sein Schweigen

Der Chef der Sansibar auf Sylt ist kein großer Fan von Selbstinszenierung und tritt daher nur selten vor die Kamera.Herbert Seckler, Herz und Seele der Sansibar auf Sylt, sprang nun aber über seinen Schatten und trat zumindest vor ein Mikrofon. In einem Podcast erzählte der Sylter Kult-Gastronom über seinen Erfolg und packt einige Geheimnisse über […]

Sansibar Sylt
© +++ dpa-Bildfunk +++

Sylt

Fünf überraschende Fakten zur Insel

Der Chef der Sansibar auf Sylt ist kein großer Fan von Selbstinszenierung und tritt daher nur selten vor die Kamera.

Herbert Seckler, Herz und Seele der Sansibar auf Sylt, sprang nun aber über seinen Schatten und trat zumindest vor ein Mikrofon. In einem Podcast erzählte der Sylter Kult-Gastronom über seinen Erfolg und packt einige Geheimnisse über sein Unternehmen und Sylt aus.

Sansibar Sylt: Von Pommesbude zur Nobelmarke

In den 1970er-Jahren eröffnete Herbert Seckler am Sylter Strand die „Sansibar“ zunächst als gleichnamige Pommesbude und schrieb den Anfang der Geschichte des wohl umsatzstärksten Einzelrestaurants in Deutschlands.

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Das ist Sylt:

  • Sylt ist die größte nordfriesische Insel und liegt in der Nordsee
  • Nach Rügen, Usedom und Fehmarn ist Sylt die viertgrößte Insel Deutschlands
  • Die Insel Sylt ist vor allem für ihre Kurorte Westerland, Kampen, Wenningstedt und den ca. 40 Kilometer langen Sandstrand im Westen bekannt
  • Zahlreiche Gebiete auf und um Sylt sind als Schutzgebiete ausgewiesen. Auf der Insel gibt es allein zehn Naturschutzgebiete
  • Der Tourismus ist seit über 100 Jahren auf Sylt von erheblicher Bedeutung, seit Westerland 1855 zum Seebad (Kurort) wurde
  • Im Sommer befinden sich täglich rund 150.000 Menschen auf der Insel

Aus einer schlichten Pommesbude wurde eine Marke. Seit mehreren Jahrzehnten ist die „Sansibar Sylt“ als Nobelrestaurant bekannt und verkauft seit einigen Jahren jetzt auch Kleidung, Wein und alles für den täglichen Bedarf in der Küche.

Bahnhof nach Westerland 1960er
Vor knapp 50 Jahren fuhr der gebürtige Schwabe mit dem Zug nach Westerland und gründete später seine Pommesbude am Strand „Sansibar“ (Archivbild). Foto: IMAGO / serienlicht

Der Mann hinter der erfolgreichen Unternehmensgeschichte, Herbert Seckler, selbst jedoch versteckt sich hinter dem Protz der Insel und bleibt lieber privat. Im Podcast der Wissens- und Inspirations-Plattform für die Digital- und Marketingszene „OMR“ absolvierte er zuletzt einen seiner raren öffentlichen Auftritte und gab überraschend viel bekannt.

Sansibar Sylt: Herbert Seckler – ein Mann der alten Schule

Seckler tritt nicht gern vor die Kamera und schnell wird auch klar, warum. Zum einen ist er keiner, der die Notwendigkeit sieht, sich übermäßig medial aufzudrängen und selbst zu inszenieren, zum anderen ist er aber auch kein besonderer Fan des modernen Journalismus.

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Der „Sansibar“-Chef will zudem nicht anecken und keinen seiner berühmten Kunden bevormunden oder vernachlässigen. Der 70-Jährige ist eben ein Mann, der alten Schule – das erkennt man auch an seiner Unternehmensführung.

Sansibar Sylt: Chef spricht über Personal, Promi-Protz und Punks

Obwohl Herbert Seckler mit Alter und Vermögen durchaus reif für die Rente wäre, packt er noch immer an. Zwar nicht mehr in der Küche und nur sehr selten als Servicekraft, aber als Wohlfühl-Chef, und zwar sieben Tage die Woche von 11, manchmal auch 12 bis 22 Uhr. Er kümmert sich dann zum Beispiel um das Personal.

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Und die scheinen es richtig gut zu haben. Unter der Prämisse: „Geld, Wohnung und viel Frei“, verriet er im „OMR“-Podcast, dass jeder seiner Angestellten ein sehr gutes Gehalt, eine eigene Wohnung und sehr viel Freizeit bekäme. Die einzige Bedingung, die der Unternehmer hat, man muss freundlich sein. Denn „wenn sie unfreundlich sind, gehen sie wieder“, erklärte Seckler.

Herbert Seckler, Chef des Restaurants „Sansibar“. Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb | Wolfgang Langenstrassen

Mit seiner Arbeitsmoral: „Nur wer dient, verdient“, musste er zwar vor das Arbeitsgericht treten, aber es sei noch immer die klare Anweisung an seine Mitarbeiter, dass harte Arbeit auch gut vergütet werde. So muss es Herbert Seckler zufolge nun mal bei einem Dienstleister laufen.

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Gespräche über sein Vermögen, den Protz der Insel und sein Restaurant umgeht Seckler zwar, eine Sache brachte sein Schweigen letztlich doch zum Brechen – und zwar der ganze Trubel um die Insel Sylt in den letzten Wochen.

Es ist alles „viel Rauch um nichts“, erklärte er. Teure Minister-Hochzeit mit VIP-Gästen, alles normal? Zumindest für einen Mann für den umgerechnet 40.000 Euro Umsatz am Tag – was er früher in einem Jahr verdiente – „ein schlechter Tag“ ist.


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Und die Punks? „Die pinkeln zwar überall hin, tun aber niemandem was“. Im Grunde also passiere wenig auf Sylt, zumindest, wenn es nach Seckler im „OMR„-Podcast geht. (msk)