Am dritten Januar 1976 wütete ein verheerender Okran über die Nordsee, der für die Insel Sylt in einem furchtbaren Drama hätte enden können.
Mit 150 Stundenkilometer brauste das Unwetter über Norddeutschland hinweg und drückte das Wasser der Nordsee mit unglaublicher Gewalt an die Küsten von Festland und Inseln wie Sylt.
Sylt: Wellen bis zu 17 Meter hoch
Das Unwetter geht als die bis dahin höchste Sturmflut an der deutschen Nordseeküste seit Beginn der Messungen ein. Die Wellen schlugen bis zu 17 Meter hoch.
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Die Deiche konnten der Gewalt des Wassers nicht mehr standhalten. In Christianskoog bei Meldorf brach der Deich auf einer Länge von 30 Metern. Auch der Insel Sylt drohte ein Horror-Szenario.
Horror-Szenario für Sylt
Man befürchtete damals, dass das Meer die ohnehin schmale Landmasse zwischen Hörnum und Rantum teilen würde – glücklicherweise war das nicht der Fall.
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Auch die Regionen an der Elbe bleiben von dem Unwetter nicht verschont: Der Orkan trieb die gewaltigen Wellen von der Nordsee in den Fluss.
Schwere Folgen nicht nur für Sylt
An der Niederelbe brachen die teilweise mehr als 100 Jahre alten Deiche, an der nördlichen Elbe riss die Flut n—————
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Das ist Sylt:
- Sylt ist die größte nordfriesische Insel und liegt in der Nordsee
- Nach Rügen, Usedom und Fehmarn ist Sylt die viertgrößte Insel Deutschlands
- Die Insel Sylt ist vor allem für ihre Kurorte Westerland, Kampen, Wenningstedt und den ca. 40 Kilometer langen Sandstrand im Westen bekannt
- Zahlreiche Gebiete auf und um Sylt sind als Schutzgebiete ausgewiesen. Auf der Insel gibt es allein zehn Naturschutzgebiete
- Der Tourismus ist seit über 100 Jahren auf Sylt von erheblicher Bedeutung, seit Westerland 1855 zum Seebad (Kurort) wurde
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150 Bauernhöfe wurden zerstört, hunderte Kühe, Schweine, Hühner und Schafe ertrinken. Nach Angaben des NDR wurden allein in diesen beiden Regionen eine Fläche von 100.000 Hektar überflutet.
In Hamburg stieg das Wasser höher als je zuvor. Bei einem Pegel von 6,45 Metern drang das Wasser vor allem in die Hafengebiete ein, wo ganze Lagerbestände mit Gütern und Maschinen sowie zahlreiche Betriebe überschwemmt wurden.
Es entstand ein immenser Sachschaden von rund einer Milliarde D-Mark. Die Stadt selbst und die Bewohner blieben jedoch weitestgehend verschont.
Sylt: Schiff „Capella“ auf der Nordsee geht unter
Nach der verheerenden Sturmflut von 1962 waren die Deiche erneuert und erhöht worden, sodass 1976 niemand ums Leben kam. Für das Frachtschiff „Capella“ allerdings kam jede Hilfe zu spät.
Vor den ostfriesischen Inseln schlug das Schiff Leck. Nach einer Notreparatur glaubt die Schiffsleitung, die Insel Borkum noch erreichen zu können und lehnt eine Bergung der Crew ab.
Sylt: Sturm fordert Todesopfer
Das hatte fatale Folgen: Wenig später geht das Schiff unter. Weder eine Seenotrettungskreuzer noch ein Helikopter konnte den elf Besatzungsmitgliedern noch helfen. Alle fielen dem Sturm zum Opfer.
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An die Katastrophe erinnert der Name, den der Orkan seither trägt: „Capella“. Insgesamt kamen bei dem Unwetter 16 Menschen in Deutschland zu Tode, in ganz Westeuropa sind es 82 Opfer. (lh)