Kaum hat Sylt das Pfingstwochenende hinter sich, erwartet die Insel bereits das nächste Chaos.
Was sich am vergangenen Wochenende auf Sylt abspielte, erinnert an eine andere Insel. Angetrieben vom 9-Euro-Ticket reisten zahlreiche Party-Touristen nach Sylt und trieben dort ihr Unwesen (MOIN.DE berichtete). Langsam wird das gesamte Ausmaß der Randale deutlich. Doch jetzt wurde die nächste Kampfansage angekündigt und das versetzt die Menschen in Angst.
Sylt soll nicht mehr wiederzuerkennen sein
Die Ruhe eines manchen Urlaubers wurde und wird teilweise immer noch durch das 9-Euro-Tickt zerstört. Grund dafür sind vor allem laute Touristen und Punks. Zahlreiche Rabauken übernachteten sogar auf den Straßen der Innenstadt. Vollgekotzte Mülleimer anstatt Salzgeruch und Meeresbrise.
Urlauber hoffen nun, dass sich dieses Spektakel innerhalb der nächsten drei Monate nicht wiederhol. Denn so lange ist das 9-Euro-Ticket noch gültig. Doch die Hoffnung dürfte bei dieser Ankündigt dahinschwinden. Denn für August haben einige Personen schon den nächsten Ansturm auf die Insel geplant.
Auf Twitter lädt eine Aktivistengruppe die Menschen ein, für ein zweiwöchiges Protestcamp auf die Insel zu kommen. Die Organisatoren wollen „ein Zeichen gegen soziale Ungerechtigkeit“ setzten. Die Aktion soll vom 1. bis 14. August auf „der Insel der Reichen und Schönen“ stattfinden, heißt es in dem aktuellen Tweet.
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Das ist Sylt:
- Sylt ist die größte nordfriesische Insel und liegt in der Nordsee
- Nach Rügen, Usedom und Fehmarn ist Sylt die viertgrößte Insel Deutschlands
- Die Insel Sylt ist vor allem für ihre Kurorte Westerland, Kampen, Wenningstedt und den ca. 40 Kilometer langen Sandstrand im Westen bekannt
- Zahlreiche Gebiete auf und um Sylt sind als Schutzgebiete ausgewiesen. Auf der Insel gibt es allein zehn Naturschutzgebiete
- Der Tourismus ist seit über 100 Jahren auf Sylt von erheblicher Bedeutung, seit Westerland 1855 zum Seebad (Kurort) wurde
- Im Sommer befinden sich täglich rund 150.000 Menschen auf der Insel
- Zum Vergleich: Lediglich rund 18.000 Menschen leben auf Sylt
- Die Insel erreicht man mit dem Auto vom Festland mit dem Sylt-Shuttle der DB und dem Autozug, dazu verkehren Nahverkehrszüge und Inter City Züge der DB.
- Auch über den Flughafen Sylt ist die Insel per Linien- und Charterverbindungen zu erreichen
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Sylt: Offenbar wollen viele Menschen mitmachen
„Wir richten uns mit unserem Protest nicht nur gegen die Gentrifizierung auf Sylt. Die Insel steht exemplarisch für die Zustände, die mittlerweile in weiten Teilen Deutschlands seinen Lauf nehmen. Außerdem stehen hinter diesem Projekt viele engagierte Menschen, nicht nur einer“, erklären die Aktivesten über ihre Aktion.
Der Tweet löste rund tausend Reaktionen aus. Einer fordert die Menschen auf, „in der Whiskeymeile in Kampen zu campen und nicht die auf der Fussgängerzone in Westerland.“
Ein Interessent fragt: „Wie kann man mitmachen? Muss man sich irgendwo anmelden oder kann man über euch irgendwie Schlafplätze organisieren?
„Ist das euer ernst? Und das Anfang August, in den die Chaostage fallen. Ich wollte da entspannen und mit verschwitzten grünhaarigen achtarmig einen reinorgeln und die ein oder andere Scheibe einschmeißen, aber ihr müsst mal wieder was politisches daraus machen“, heißt es in einem Kommentar.
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Wie viele Menschen die Ansage noch erreichen wird und ob sich den Aktivisten tatsächlich noch mehr Menschen anschließen werden, wird sich im August zeigen. (mae)