Das Maritim-Clubhotel in Timmendorfer Strand ist ein echter Hingucker an der Küste. Mit einer Höhe von 101 Metern und 32 Etagen ist es das dritthöchste Gebäude im Kreis Ostholstein.
Doch wegen der Corona-Pandemie wird hier nichts beim Alten bleiben. Denn: Das beliebte Hotel in Timmendorfer Strand ist verkauft worden.
Timmendorfer Strand: Kulthotel verkauft
Ein Stück Geschichte im Küstenort geht zu Ende. Das Hotel wurde bereits 1974 eröffnet und erhielt vor 17 Jahren seinen heutigen Namen. Lange Zeit war das Maritim eines der Aushängeschilder von Timmendorfer Strand.
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Das ist Timmendorfer Strand:
- Timmendorfer Strand ist eine Gemeinde im Kreis Ostholstein in Schleswig-Holstein
- Neben dem Hauptort gibt es die beiden Dorfschaften Groß Timmendorf sowie Hemmelsdorf
- Zur Gemeinde gehört außerdem der Ortsteil Niendorf
- Als deutsches Seebad hat Timmendorfer Strand heute etwa 1.500.000 Übernachtungen pro Jahr
- Es gilt als eines der mondänsten Ostseebäder mit großem touristischem Angebot
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Doch damit ist jetzt Schluss. Denn das Objekt gehört ab dem 1. Juli der Plaza-Hotelgesellschaft. Die Hotelgruppe hat nach eigenen Angaben auf ihrer Internetseite derzeit 42 Hotels mit mehr als 6.000 Zimmern und über 1.300 MItarbeitern.
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Auf Nachfrage der „Lübecker Nachrichten“ bestätigt eine Unternehmenssprecherin von Maritim: „Der Verkauf des Maritim-Clubhotels Timmendorfer Strand ist vorrangig als Folge der Corona-Pandemie erfolgt, die zu einschneidenden Umsatzausfällen in den Maritim Hotels geführt hat.“
Nicht nur Hotel in Timmendorfer Strand verkauft
Bereits im Frühjahr 2021 hatte Maritim bekannt gegeben, dass sich die Hotelkette von einem Teil ihrer Standorte trennen müsse. Von einem Liquiditätsverlust in Höhe von 140 Millionen Euro war zu lesen.
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Aus diesem Grund sei die Veräußerung zwingend erforderlich gewesen, „da staatliche Hilfen bisher nahezu ausgeblieben sind und Liquidität erhalten und erzielt werden muss“. Auch das Maritim-Hotel in Gelsenkirchen wurde nach Angaben der Sprecherin verkauft – ebenfalls an die Plaza-Hotelgroup.
Unklar ist, wie es mit dem Haus weitergeht. So wurde nämlich nicht das gesamte Gebäude verkauft, sondern lediglich die ersten fünf Etagen, in denen sich die Hotelzimmer befinden.
Mitarbeiter in Timmendorfer Strand sind verunsichert
Auch bei der Belegschaft herrscht Unsicherheit. „Wir fragen uns, was mit den befristeten Verträgen ist, ob wir neue Kollegen kriegen und ob es ein Familienhotel bleibt“, sagt ein Angestellter, der anonym bleiben möchte, den „Lübecker Nachrichten“.
Demnach seien schon während des Lockdowns Teilzeitverträge nicht verlängert worden und einige Angestellte hätten sich deshalb bereits neue Arbeitgeber suchen müssen. Von einst 100 Mitarbeitern würden nur noch etwa 70 derzeit im Hotel in Timmendorfer Strand arbeiten.
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Auch die Plaza-Hotelgroup wollte sich auf Anfrage der „Lübecker Nachrichten“ nicht zu ihren Plänen äußern. Es bleiben also viele Fragezeichen. (mk)