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Usedom: Dieses Plakat erhitzt die Gemüter – „Dem ist wirklich nicht mehr zu helfen“

Usedom: Dieses Plakat erhitzt die Gemüter – „Dem ist wirklich nicht mehr zu helfen“

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Urlaub auf Usedom? Momentan noch nicht in Aussicht. Foto: IMAGO / imagebroker/theissen

Eine emotionales Diskussionsthema sowohl an der Nordsee- als auch an der Ostseeküste: Urlaub. Küsten-Fans können es kaum erwarten, ihre Lieblingsorte zu besuchen, Einheimische, unter anderem auf Usedom, sind gespalten.

Auf der einen Seite befürchtet man einen Anstieg der Infektionszahlen, auf der anderen Seite ist der Tourismus die wichtigste Einnahmequelle der meisten Küstenorte, wie auch der Insel Usedom.

Usedom: Hotels protestieren

Deshalb haben sich die Hotels auf der Ostsee-Insel zusammengeschlossen und eine Protestaktion gestartet. Mit Banner, auf denen dramatische Slogans zu lesen sind, machen sie auf ihre missliche Lage aufmerksam (MOIN.DE berichtete). Sie fordern eine konkrete Perspektive von der Politik.

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In Usedom-Gruppe auf Facebook kursieren immer wieder Fotos der Protest-Plakate. „Wir gehen unter“, ist beispielsweise auf einem davon zu lesen. „Hotels leer, Restaurants leer, bald auch kein Personal am Meer“.

Aktion auf Usedom spaltet die Gemüter

Bei Küsten Fans findet die Aktion viel Anklang. Doch es gibt auch gegenteilige Stimmen, Insulaner sehen die Forderungen nach einer schnellstmöglichen Öffnung kritisch.

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Das ist Usedom:

  • Insel in der Ostsee
  • Befindet sich im äußersten Nordosten von Deutschland
  • Die Insel hat zwei Grenzübergänge nach Polen
  • Usedom ist die zweitgrößte Insel Deutschlands
  • Bekannte Ostseebäder sind Zinnowitz, Bansin, Heringsdorf und Ahlbeck
  • Auf Usedom gibt es einen Flughafen, dieser ist bei Garz gelegen
  • Die größte Stadt auf der Insel ist Swinemünde (Polnische Seite)

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„Vor ein paar Tagen wurde sich hier noch darüber beschwert, dass so viele Touristen verbotenerweise da sind“, wundert sich etwa eine Frau.

„Wer es immer noch nicht begriffen hat, dass Urlaub in Pandemiezeiten ein No-Go ist und Ansteckungen fördert, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen“, wettert ein Mann.

Usedom lebt vom Tourismus

„Aber wir leben vom Tourismus“, merkt eine Frau an. „Wenn Ihnen der Tourismus an der Küste nicht gefällt, ziehen Sie doch einfach da weg“, ist in einem weiteren Kommentar zu lesen.

Ein Insulaner macht auf den Unterschied zwischen Tagestouristen und Übernachtungsgästen aufmerksam. Erstere würde nur den Strand nutzen und kein Geld bringen.

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Das macht einen anderen Küsten-Fan fassungslos: „Am besten finden Sie wahrscheinlich die, die nur Geld schicken und vor Ort nicht lästig fallen“, schreibt der Mann. „Denen ist es am liebsten, wenn die Touristen nur das Geld überweisen“, schießt auch ein anderer Usedom-Fan gegen die Insulaner.

Nach friedlichem Strandurlaub sieht das nicht aus… (lh)