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Usedom überfüllt und am Limit? Jetzt kommen klare Worte von der Insel

Usedom überfüllt und am Limit? Jetzt kommen klare Worte von der Insel

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Usedom: Auch im Herbst erwartet die Insel noch viele Urlauber. Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild

Die Tourismusbranche an der Ostsee hat sich im Sommer über einen erneuten Ansturm gefreut. Nachdem die Saison vielerorts schleppend anlief, schossen die Gästezahlen wenig später in die Höhe. Das war auch auf Usedom der Fall.

Vielen Einheimischen sind die Massen an Urlaubern aber mittlerweile ein Dorn im Auge. Besonders von Usedom sind während der Sommermonate viele Beschwerden laut geworden. Das beliebte Urlaubsziel sei am Limit, heißt es etwa. Nun bezieht die Insel Stellung zu den Vorwürfen.

Usedom-Einwohner sind es leid

„Heimat ist das schon lange nicht mehr“, klagte ein Einheimischer vor einigen Wochen. Die Massen an Urlaubern machen seinen Alltag zur Tortur. Einkaufen sei nur noch am frühen Morgen möglich, zu allen anderen Zeiten sei mit dem Auto kein Durchkommen mehr (MOIN.DE berichtete).

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Ähnliches berichtet ein anderer Mann von Usedom, der aufgrund des Verkehrs jeden Tag Angst hat, zu spät zur Arbeit zu kommen (MOIN.DE berichtete).

Nicht nur auf Usedom sinkt die Akzeptanz des Tourismus

Solche Schilderungen sind keine Einzelfälle. Dass die Akzeptanz des Tourismus abnimmt, hat in diesem Jahr sogar eine Studie belegt. In einer Befragung des Landestourismusverbands Mecklenburg-Vorpommern haben 45 Prozent der Einwohner angegeben, dass es in ihrer Heimat zu voll sei.

Weiterhin empfinden die Befragten den Tourismus als Umweltbelastung und befürchten einen Preisanstieg. Was sagt die in diesem Sommer offensichtlich sehr beliebte Urlaubsinsel dazu? MOIN.DE hat beim Usedom Tourismus nachgehakt.

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„Wir nehmen das Stimmungsbild in der Bevölkerung sehr ernst“, beteuert Geschäftsführer Michael Steuer. Deshalb wolle man in Zukunft verstärkt auf Qualität statt auf Quantität setzen, „auf Authentizität statt auf Disneyfizierung“.

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Das ist Usedom:

  • Usedom ist die zweitgrößte Insel Deutschlands
  • Befindet sich im äußersten Nordosten von Deutschland
  • Die Insel hat zwei Grenzübergänge nach Polen
  • Bekannte Ostseebäder sind Zinnowitz, Bansin, Heringsdorf und Ahlbeck
  • Die größte Stadt auf der Insel ist Swinemünde (Polnische Seite)

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Eine wichtige Aufgabe für die Insel werde es außerdem sein, „das Bewusstsein für die Bedeutung des Tourismus zu schärfen“. Schließlich sind die Urlauber der wichtigste Wirtschaftsfaktor der gesamten Küstenregion. Vier von fünf Insulanern leben direkt oder indirekt vom Tourismus, sind also auf die Besucher angewiesen.

Usedom profitiert vom Tourismus

„Viele Angebote auf der Insel, die es ohne Tourismus nicht gäbe, kommen den Einheimischen gleichermaßen zu Gute“, fügt Michael Steuer hinzu. Als Beispiel nennt er die Gastronomie, Freizeit- und Kulturangebote sowie saubere und bewachte Strände.

Dem scheinen aber nicht alle Einheimischen zuzustimmen. Laut der Studienergebnisse erkennen zwei Drittel der Befragten keine Steigerung der Lebensqualität durch den Tourismus. Deshalb sei es für die Insel wichtig, „weitere Mehrwerte aus dem Tourismus für Einwohner zu entwickeln und herauszustellen“.

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Zukünftig sollen die Touristenströme entzerrt werden: Mit dem Projekt Modellregionen sollen der Besucheransturm zeitlich und räumlich gelenkt werden, über Marketingkampagnen wird Werbung für die Nebensaison gemacht.

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Das ist die Ostsee:

  • auch Baltisches Meer genannt
  • die Ostsee ist das größte Brackwassermeer der Erde
  • die Fläche beträgt 412.500 Quadratkilometer
  • sie ist bis zu 459 Meter tief

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Nachfrage auf Usedom reißt nicht ab

„In Zukunft muss es uns noch besser gelingen, die Balance zwischen saisonal starker Nachfrage in der Hochsaison und Qualität zu halten“, fasst der Geschäftsführer der Usedom Tourismus GmbH zusammen.

Gästezahlen für die Sommermonate liegen der Insel noch nicht vor, dass die Nachfrage im Juli und August sehr groß war, kann Steuer aber auch ohne offizielle Zahlen bestätigen. „Die Saison auf der Insel Usedom war insgesamt sehr gut gebucht“, sagt er. „Viele Betriebe beginnen, ihre Defizite allmählich aufzuholen.“

An der diesjährigen Saison hebt Steuer die „hervorragenden Sicherheits- und Hygienekonzepte“ der touristischen Betriebe hervor, die Flexibilität vieler Unternehmen und den wachsenden Zusammenhalt innerhalb der Branche.

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Bleibt zu hoffen, dass die positive Stimmung im Tourismus sich langfristig auch auf die Einwohner überträgt. Noch reißt der Ansturm nämlich nicht ab.

„Es zeichnet sich ab, dass auch der September und Oktober gut ausgelastet sind“, berichtet Michael Steuer. Und sicher zieht es auch nächsten Sommer wieder jede Menge Menschen nach Usedom.