Gefahr auf Usedom! Auf der Ostsee-Insel wird momentan gebaut und saniert, was das Zeug hält. Das bringt Straßensperrungen, Umleitungen und natürlich auch viel Frust mit sich (MOIN.DE berichtete).
Doch die Situation auf Usedom ist mehr als nur nervig, sondern mittlerweile auch richtig gefährlich. Insbesondere in den Gemeinden Dargen, Stolpe und Mellenthin ist die Verzweiflung groß.
Usedom: Reges Treiben auf Kreisstraßen der Gemeinden
Wegen der Bauarbeiten der B 110 zwischen Suckow und Mellenthin, auf der die Fahrbahn erneuert wird, herrscht auf den Kreisstraßen der Gemeinden reges Treiben. 24-Tonner, Busse und hunderte Autos nutzen die Kreisstraße 44 als Umleitung.
Dabei sollen Fahrzeuge laut offizieller Mitteilung eigentlich über die B 110, B 109 und B 111 nach Wolgast und von dort auf die Insel Usedom fahren. Doch weil dort gerade wegen Bauarbeiten auf der L 264 ebenfalls Stau herrscht, weichen viele auf die Kreisstraße aus.
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Das Problem: Die Kreisstraße ist gerade einmal drei Meter breit, mit einem ein Meter breiten Randstreifen. Für derartigen Verkehr ist die Straße nicht auslegt, die nach Ansicht von Falko Beitz, Bürgermeister in Stolpe, schon vorher in einem ramponierten Zustand war.
Usedom: Radfahrer zwischen 24-Tonnern
Erschwerend kommt hinzu: Die K 44 ist auch noch als Radwanderweg ausgewiesen. „Das muss man gesehen haben. Jetzt fahren hier täglich hunderte Autos durch, dazu Busse, schwere Lkw, Landmaschinen – und dazwischen die Radfahrer. Es ist unfassbar“, sagt Beitz der „Ostsee-Zeitung“ (OZ).
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Das ist Usedom:
- Insel in der Ostsee
- Befindet sich im äußersten Nordosten von Deutschland
- Die Insel hat zwei Grenzübergänge nach Polen
- Usedom ist die zweitgrößte Insel Deutschlands
- Bekannte Ostseebäder sind Zinnowitz, Bansin, Heringsdorf und Ahlbeck
- Auf Usedom gibt es einen Flughafen, dieser ist bei Garz gelegen
- Die größte Stadt auf der Insel ist Swinemünde (Polnische Seite)
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Der Bürgermeister weiter: „Unsere alte Straße in Stolpe mit dem Kopfsteinpflaster aus gräflicher Zeit steht unter Denkmalschutz. Jetzt fahren da 24-Tonner drüber und bei den Leuten wackelt das Geschirr im Haus.“ Gleiches gelte für die Strecke zwischen Mellenthin und Suckow in den Lieper Winkel.
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Er fordert deshalb, die K 44 für jeglicher Radverkehr zu sperren. „Alles andere ist verantwortungslos.“ Gemeinsam mit seinen Amtskollegen Detlef Wenzel aus Dargen und Rita Schröder aus Mellentin hat er deshalb einen Brief an Landrat Michael Sack geschrieben.
Keine anderen Umleitungen auf Usedom möglich
Der Kreis verweist auf Nachfrage der „OZ“ darauf, dass im Zuge der Baumaßnahmen auf „diejenigen Alternativstrecken zurückgegriffen werden, die überhaupt vorhanden sind.“
Das habe zur Folge, dass auch teilweise schlechte Wegstrecken herangezogen werden müssten, „um Umleitungslösungen für Baustellen zu schaffen, die nicht in unserer Verantwortung liegen“, so Kreissprecher Achim Froitzheim.
Er verspricht aber: „Die durch den Umleitungsverkehr beschädigten Kreisstraßen sind nach Abschluss der Maßnahmen durch den Verursacher instandzusetzen.“
Arbeiten auf Usedom bis Mitte November
Da kann Falko Beitz aus Stolpe nur lachen: „Die Straße war doch schon vor Beginn der Baumaßnahme in einem jämmerlichen Zustand. Doch das, was jetzt dort abgeht, ist unvorstellbar.“
Die Bankette sei komplett kaputt gefahren und teilweise bis 25 Zentimeter tief. „Wenn sich zwei Fahrzeuge begegnen, muss man immer Angst haben, dass was passiert.“
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Zum Glück dauern die Bauarbeiten auf diesem Straßenabschnitt nur noch bis Mitte November an. Ob dann Ruhe auf der Insel Usedom einkehrt? (mk)