Die Kritik nach dem Silvestervideo von Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) bricht nicht ab. Immer lauter werden die Rücktrittsrufe der Ministerin. Nicht einmal das eigene Ministerium stellt sich hinter ihr.
Nun könnte es sogar noch dicker für sie kommen. Denn die Social-Media-Vorgaben des Verteidigungsministerium machen klar: ihre Silvester-Aktion war ein schwerer Regelbruch! Droht Christine Lambrecht nun endgültig der Rausschmiss?
Christine Lambrecht: Regelbruch durch Silvester-Video
Obwohl sich Christine Lambrecht 2022 nicht gerade mit Ruhm bekleckern konnte, hat sie das Jahr auf dem Niveau auch zu Ende gebracht. In einem Video vor einer lauten Berliner Böller-Kulisse legt sie eine scheinbar improvisierte Neujahrsansprache hin. Die Aussagen, die sie darin tätigte, sorgten für ordentliche Kritik. Auch die Rücktrittsrufe sind noch immer unüberhörbar. Doch nun zeigen die Social-Media-Regeln ihres eigenen (!) Ministeriums, dass sie sich mit dem Video vielleicht sogar selbst ins Aus gekickt hat.
Denn der „Business Insider“ offenbarte nun die entsprechenden Regeln ihres Ministeriums für das Posten von Beiträgen wie solchen Videos. Dort steht schwarz auf weiß geschrieben: Bei besonders leitungsrelevanten Themen, wie etwa dem Ukraine-Krieg, sollen Postings wie Videos vorher schriftlich mit dem Presse-/Infostab abgestimmt werden. Den Ukraine-Krieg thematisierte Lambrecht schließlich in ihrem Instagram-Beitrag. Da sie den Clip einfach postete, sei dieser mit den Fachleuten im Verteidigungsministerium wohl nicht abgestimmt gewesen.
Christine Lambrecht: Hält Scholz noch zu ihr?
Lambrecht selbst schweigt noch immer zu dem Video. Zu ihrem Account stellte sie nur zuvor bereits klar, dass dieser ja rein privat sei. Ihr Verteidigungsministerium schrieb zu dem Vorfall, es handele sich um ein privat aufgenommenes Video, für das keine Ressourcen des Ministeriums verwendet worden seien. „Die Worte der Ministerin im Video stehen für sich. Es ist nicht an mir, das zu kommentieren.“
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Doch genießt Lambrecht auch weiterhin den Rückhalt von Bundeskanzler Olaf Scholz? Auf die Frage, ob die Verteidigungsministerin weiter das uneingeschränkte Vertrauen des Bundeskanzlers genieße, sagte der stellvertretende Regierungssprecher Wolfgang Büchner: „Ja, selbstverständlich.“ Er bekräftigte: „Der Bundeskanzler arbeitet gut und vertrauensvoll mit allen Kabinettskolleginnen und -kollegen zusammen. Und das gilt selbstverständlich auch für die angesprochene Ministerin.“