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Trump attackiert Kamala Harris: „Sie ist eine Zerstörerin“

Ex-US-Präsident Trump hat sich mit Israels Regierungschef Netanjahu getroffen und dabei Kamala Harris scharf kritisiert.

Harris überholt Trump in den Umfragen.
© IMAGO / USA TODAY Network; IMAGO/Seth Wenig

Das ist Donald Trump – vom Medien- und Geschäftsmann zum Politiker

Donald Trump war von 2017 bis 2020 Präsident der USA, ehe ihn Biden ablöste. Hier sind die wichtigsten Infos zu Trump im Überblick.

Ex-Präsident Donald Trump hat am Freitag (26. Juli) den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu auf seinem Anwesen in Florida empfangen. Dabei zögerte er nicht, seine politische Gegnerin bei den Präsidentschaftswahlen scharf anzugreifen. Bei einer Pressekonferenz in seinem Anwesen in Florida bezeichnete Trump die US-Vizepräsidentin als „Zerstörerin“ und warf ihr vor, Israel gegenüber respektlos zu sein.

Trump nahm dabei Bezug auf kürzliche Äußerungen von Harris, die sie nach einem Treffen mit Netanjahu gemacht hatte. Harris hatte die humanitären Folgen des anhaltenden Konflikts im Nahen Osten thematisiert und betont: „Wir können angesichts dieser Tragödien nicht wegschauen. Wir können es uns nicht erlauben, angesichts des Leids gefühllos zu werden, und ich werde nicht schweigen.“

„Respektlos gegenüber Israel“

Diese Aussagen waren für Trump Anlass genug, um Harris scharf anzugreifen. „Ich denke, ihre Bemerkungen waren respektlos. Sie waren nicht sehr nett in Bezug auf Israel“, erklärte Trump. Er äußerte zudem Unverständnis darüber, wie „jemand, der Jude ist, für sie stimmen kann“, räumte jedoch ein, dass diese Entscheidung jedem selbst überlassen bleibe. Dennoch bleibe ihr Verhalten in seinen Augen „auf jeden Fall respektlos gegenüber Israel“.

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Trump warnt vor „drittem Weltkrieg“

Das war nicht die einzige Aussage, die bei dem Treffen polarisiert hat: So warnte er vor einem Dritten Weltkrieg – sollten die Republikaner die US-Wahlen nicht gewinnen!

Trump tönte: „Wenn wir gewinnen, wird es einfach. Wir sorgen für Frieden und zwar sehr schnell.“ Sollten die Republikaner nicht gewinnen, werde „es weitere Kriege geben und vielleicht den dritten Weltkrieg“.

Netanyahu, der sich auf einer USA-Reise befand, traf zuvor Präsident Joe Biden und Vizepräsidentin Kamala Harris. Sein Besuch in Mar-a-Lago markierte den Abschluss seiner Reise. Das Treffen der beiden politischen Schwergewichte wirkte harmonisch, trotz Trumps zuvor harter Worte.

2021 hatte Trump noch in einem Interview mit dem israelischen Journalisten Barak Ravid über Netanyahu gesagt: „Fuck him“ – weil dieser Joe Biden zu seinem Wahlsieg gratuliert hatte.

Unterstützung der Republikaner sicher

Während seiner USA-Reise hat Netanjahu vor dem Kongress das israelische Vorgehen im Krieg gegen die radikalislamische Hamas im Gazastreifen verteidigt. Die Unterstützung der Republikaner war ihm dabei sicher, während sich die Demokraten zurückhaltender äußerten.

Bei Trump in Florida posierte Netanyahu für Fotos, trug eine Kappe mit der Aufschrift „Total Victory“ und erhielt Trumps Zusicherung, im Falle eines Wahlsiegs den Nahen Osten zu befrieden und gegen Antisemitismus an amerikanischen Hochschulen vorzugehen.

Trump nutzte die Gelegenheit auch, um gegen die aktuelle US-Regierung auszuteilen. „Unser Land wird von inkompetenten Menschen regiert“, sagte er.

Trump fährt anderen Israel-Kurs

Trotz der Unterstützung für Israel kommt es zwischen den USA und Israel immer wieder zu Spannungen über das militärische Vorgehen. Während Harris Netanyahu zur Deeskalation im Gazastreifen aufrief, stellte Trump öffentlich keine konkreten Forderungen an den israelischen Premierminister. Lediglich in einem Interview mit Fox News forderte Trump Netanyahu auf, den Gaza-Krieg „schnell zu beenden“.

Seit dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober unterstützen die USA Israel militärisch und diplomatisch. Doch auch Israel wird für sein Vorgehen heftig kritisiert. Eine Untersuchungskommission des UN-Menschenrechtsrats kommt zu dem Schluss: Sowohl Israel als auch bewaffnete palästinensische Gruppen im Gazastreifen hätten Kriegsverbrechen begangen. Darunter würden Folter, Mord, vorsätzliche Tötung und Verletzungen der Menschenwürde fallen, heißt es in dem Bericht.



Die Militäraktion im Gazastreifen stelle aufgrund der hohen Zahl ziviler Opfer ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit dar. Im Gegensatz zur US-Regierung unter Biden und Harris scheint Trump keine Aufforderungen an Israel zu richten mit der Vorgehensweise aufzuhören.