Droht dem Hamburger SV bald etwa ein großes Problem mit den Fans? Erstmals seit zwei Jahren Corona-Pandemie darf das Volksparkstadion wieder völlig ausverkauft werden.
Eigentlich was schönes. Aber kommen überhaupt so viele Fans? Jonas Boldt, Sportvorstand des Hamburger SV, hat zwar Zweifel, aber auch einen klaren Plan.
Hamburger SV: Fehlen bald die Fans im Stadion?
Die nächsten Wochen könnten ein wahrer Genuss für die HSV-Fans werden. Vier der anstehenden fünf Pflichtspiele tragen die Rothosen zu Hause aus. Und dank neuer Corona-Regeln, ist sogar eine volle Hütte möglich. Erstmals seit Pandemiebeginn dürfen wieder 57.000 Zuschauer vor Ort sein. Aber kommen tatsächlich so viele?
Aktuell wird davon ausgegangen, dass deutlich weniger Anhänger ins Stadion kommen. Zumal der HSV den Kartenverkauf eingedämmt hat, um Kosten für zusätzliche Ordner einzusparen.
Aber auch abseits der Maßnahme dürfte der HSV seine Fans erst einmal wieder überzeugen müssen. Das meint zumindest HSV-Sportvorstand Jonas Boldt.
Für ihn ist auch klar wieso: „Gerade die Emotionen wurden jetzt fast zwei Jahre weggeschlossen. Das hat eben auch mit Kultur zu tun. Jetzt zu erwarten, dass die Tore im wahrsten Sinne des Wortes geöffnet werden und der Zuschauerstrom genauso wieder zurückkommt, das wäre naiv und vermessen“, erklärt Boldt im Podcast „Lötz Talk“.
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Daten und Fakten zum Hamburger SV:
- Der Hamburger SV oder einfach nur HSV ist ein Sportverein aus Hamburg
- Er entstand am 2. Juni 1919 durch den Zusammenschluss der drei Vereine SC Germania von 1887, Hamburger FC von 1888 und FC Falke 06
- Der HSV ist derzeit der neuntgrößte Sportverein in Deutschland und weltweit auf Rang 21 (Stand Februar 2020)
- Der HSV stammt ursprünglich aus dem Stadtteil Rotherbaum im Bezirk Eimsbüttel. Mittlerweile befindet sich der Sitz im Bezirk Altona im Stadtteil Bahrenfeld
- Der HSV trägt seine Spiele im Volksparkstadion aus, es hat 57.000 Plätze
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Gewohnheiten, Abo-Preise und Infektionsrisiko
Es habe zudem etwas mit den veränderten Gewohnheiten der Fans zu tun. Schließlich hätten viele durch die Pandemie gelernt, ihr Wochenende anderweitig zu nutzen. Hinzu kämen die verglichen mit dem Stadionbesuch geringen Preise der Streaminganbieter und das Risiko sich anzustecken.
„Die Gewohnheiten und das Bild des Fußballs haben sich ein Stück weit verändert. Man muss sich schon überlegen, wer sind die Zielgruppen? Sind die Preise und das Produkt angemessen? Oder versucht man, ein Stück neu zu konzipieren. Dabei nimmt der Faktor Nachhaltigkeit eine ganz, ganz wichtige Rolle ein“, merkt Boldt weiter an.
Er sehe darin aber auch eine Chance. „Wir haben jetzt die Chance zu gestalten, anstatt zuzugucken. Wird es nur ein Event, so wie es vielleicht in den USA der Fall ist? Gerade die Amerikaner haben während Corona extrem nach Italien und Deutschland geguckt, weil sie merken, dass Fußball hier noch viel mehr Kultur ist und Emotionen verkörpert.“ Boldt bietet zudem einen konkreten Plan an, um wieder mehr Fans ins Volksparkstadion zu locken.
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Boldt will Fans weiterhin binden
„Durch Identität und soziale Themen kann man die Menschen an einen Klub binden. Denn wir haben festgestellt, wenn ein Verein eine Identität hat, gibt er für viele Menschen ein Stück Halt und Heimat. Das ist ein hohes Gut im deutschen und europäischen Fußball im Verhältnis zu anderen Ländern.“
Stärkt der HSV also seine Klubwahrnehmung, stärkt er auch seine Fankultur. Boldt sei sich also sicher, der HSV muss etwas tun und die Zeit des Handelns ist nun gekommen. (fp)