Der Sommer lockt viele Menschen ins kühle Nass der Ostsee, doch die Freude am Schwimmen kann schnell zur tödlichen Gefahr werden. Die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) schlägt Alarm: Bis Ende Juli sind bereits 235 Menschen in Deutschland ertrunken – 35 mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Besonders betroffen sind unbewachte Flüsse und Seen, auf die zwei Drittel der tödlichen Unfälle entfallen. Auch das Meer ist nicht sicher – 19 Menschen sind hier in diesem Jahr bereits ums Leben gekommen, auch in der Ostsee…
Ostsee: Ablenkung und Sorglosigkeit – Kinder oft schutzlos
DLRG-Präsidentin Ute Vogt warnt gegenüber der „Bild“ eindringlich: „Bei einem beständigeren Sommer wären sicher noch mehr Menschenleben zu beklagen gewesen.“ Doch woran liegt es, dass die Zahl der Badetoten so drastisch gestiegen ist? Ein großes Problem scheint wohl die mangelnde Aufsicht durch Eltern zu sein.
„Immer mehr Eltern achten nicht mehr richtig auf ihre Kinder. Sie sind zum Beispiel durch das Smartphone abgelenkt“, erklärt Michael Dietel, Sprecher des Hamburger Bäderlandes der „Bild“. „Es ist nicht immer Ablenkung, sondern manchmal auch pure Dummheit oder Egoismus, die Kinder in Gefahr bringen“, ergänzt er im Gespräch.
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Ostsee: Gefahr durch Strömungen und fehlende Wassererfahrung
Besonders gefährlich sind unbewachte Gewässer. „Die strömenden Gewässer bergen die meisten Gefahren. Dessen sollten sich die Leute beim Aufenthalt an Flüssen bewusst sein“, warnt Vogt und rät dringend vom Schwimmen in Flüssen ab. In Flüssen und Seen gibt es oft tückische Strömungen oder Abbruchkanten, die zu tödlichen Unfällen führen können.
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Ein weiteres Problem sei, dass viele Menschen – insbesondere aus anderen Kulturkreisen – keine „gute Wassergewöhnung“ haben, erklärt Dietel. Sie kommen mit „ganz anderen Voraussetzungen“ zum Schwimmen. Zudem überschätzen viele ihr Können und unterschätzen die Gefahren, die in natürlichen Gewässern lauern.