Ein bisschen klingt es ja wie das Intro eines Roland Emmerich Endzeit-Films: Eine kleine Insel mitten in der Ostsee, faktisch komplett abgeriegelt vom Rest der Welt. Nichts und niemand kommt hier rein oder raus, ohne nicht zahlreiche Sicherheitsstufen zu durchlaufen. Hinter verschlossenen Türen wird hier nämlich an hochgefährlichen Experimenten gearbeitet.
Was wie das Drehbuch eines Thrillers klingt, ist aber gelebte Realität auf einer Ostsee-Insel. Sie ist wohl einer der gefährlichsten Orte in ganz Deutschland – und hat eine dunkle Vergangenheit.
Ostsee: DAS ist die gefährlichste Insel Deutschlands
Heute forschen Wissenschaftler wie selbstverständlich an Viren, Bakterien und anderen Erregern, um zu Beispiel Impfstoffe oder Medikamente zu entwickeln. Vor zwei Jahrhunderten sah das noch ganz anders aus. Friedlich Loeffler gehörte zusammen mit Robert Koch seiner Zeit zu den absoluten Pionieren in der Virologie. Auf der Grundlage seiner Forschung wurden ganz unterschiedliche Heilmittel und Schutzimpfungen entwickelt, wie das „Friedrich Loeffler Institut“ auf seiner Website erklärt. Dreimal darfst du raten, wo das seinen Hauptstandort hat.
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Wenn du jetzt: „Auf einer Ostsee-Insel“ gesagt hast, liegst du goldrichtig. Seit mehr als einem Jahrhundert befindet sich das Institut nämlich auf der Insel Riems. Aber wieso eigentlich so abgeschottet? Der Grund erschließt sich einem schnell, wenn man lernt, dass hier vor allem an für Tiere hochansteckenden Krankheiten geforscht wird.
Höchste Sicherheitsstufe
Etwa um die Jahrhundertwende herum, im Jahr 1987, bekam Friedrich Loeffler nämlich den Auftrag, die Maul- und Klauenseuche genauer unter die Lupe zu nehmen. Seine Experimente führten zwar zu bahnbrechenden Erkenntnissen (immerhin war er der erste, der Viren als Krankheitserreger identifizierte), sie hatten aber auch einen riesigen Haken. Denn in der Umgebung im Greifswalder Umland, wo er forschte, löste seine Arbeit immer wieder heftige Krankheitswellen bei Rindern und Schweinen aus.
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Also ging es für sein Institut auf die Insel – und da ist es bis heute geblieben. Es ist eines der wenigen Labore mit der höchsten Sicherheitsstufe S4 in Deutschland. Das bedeutet, dass alle Forschungsräume unter Unterdruck stehen und die Zu- und Abluft doppelt gefiltert wird. Das Abwasser wird außerdem auf 100 Grad erhitzt und dann durch die institutseigene Kläranlage gejagt. Ohne Schutzanzug geht hier so gut wie gar nichts. Und das ist auch gut so, denn: Auch wenn die Erreger, an denen hier geforscht wird, für Menschen ungefährlich sind. Für die Tiere stellen sie eine tödliche Bedrohung dar.