Am Mittwoch, 2. März, sollte die Opernsängerin Anna Netrebko in der Elbphilharmonie Hamburg auftreten. Doch am Dienstag hat die Russin alle Konzerte für die kommenden Monate abgesagt.
Über die Absage informierte die Elbphilharmonie Hamburg am Dienstagmittag unter anderem über ihren Facebook-Auftritt. Darunter finden sich viele kritische Stimmen – die jedoch überraschenderweise nicht auf Netrebko abzielen.
Elbphilharmonie Hamburg: Russische Opernsängerin streicht Konzerte
„Nach reiflicher Überlegung habe ich die äußerst schwierige Entscheidung getroffen, mich bis auf Weiteres aus dem Konzertleben zurückzuziehen“, ließ die Starsopranistin über den Veranstalter River Concerts am Dienstag mitteilen.
„Es ist nicht die richtige Zeit für mich aufzutreten und zu musizieren. Ich hoffe, dass mein Publikum diese Entscheidung verstehen wird“, heißt es in dem Statement weiter.
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Das für den 2. März in der Hamburger Elbphilharmonie geplante Konzert mit ihrem Ehemann Yusif Eyvazov wird auf den 7. September verschoben.
Elbphilharmonie Hamburg: „Möchte, dass dieser Krieg aufhört“
Bereits Am Wochenende hatte sich Netrebko zur russischen Invasion in die Ukraine geäußert. Sie sei gegen diesen Krieg, schrieb die weltberühmte Operndiva in einer Erklärung auf Instagram.
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Daten und Fakten zur Elbphilharmonie Hamburg:
- Höhe der Elbphilharmonie: 110 Meter
- Fläche der Glasfassade: 16.000 Quadratmeter
- Länge der Rolltreppe, die Besucher vom Haupteingang bis zur Plaza in 37 Metern Höhe befördert: 82 Meter
- 3.000 Euro pro Nacht.kostet die teuerste Suite in der neuen Luxus-Herberge „The Westin“
- 520 Stellplätze hat das Parkhaus der Elbphilharmonie
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„Ich bin eine Russin und liebe mein Land, aber ich habe viele Freunde in der Ukraine, und der Schmerz und das Leid brechen mir das Herz. Ich möchte, dass dieser Krieg aufhört und die Menschen in Frieden leben können. Das erhoffe ich mir und dafür bete ich.“
„Putin-Freundin“ sollte in der Elbphilharmonie Hamburg auftreten
Netrebko und Eyvazov wandten sich zugleich dagegen, „Künstler oder irgendeine öffentliche Person zu zwingen, ihre politischen Ansichten öffentlich zu machen und ihr Vaterland zu beschimpfen“. Dies sollte eine freie Entscheidung sein.
„Ich bin keine politische Person“, erklärte Netrebko. „Ich bin keine Expertin für Politik. Ich bin Künstlerin und mein Ziel ist es, über politische Unterschiede hinweg zu vereinen.“
Im vergangenen Jahr hatte die Sopranistin, die auch in Wien lebt, mit einer großen Gala im Kremlpalast in Moskau ihren 50. Geburtstag gefeiert. Bei dem vierstündigen Konzert verlas Kremlsprecher Dmitri Peskow Glückwünsche des russischen Präsidenten Wladimir Putin, der Netrebkos weltweit bewunderte Gesangskunst würdigte.
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Kritik für die Elbphilharmonie Hamburg
Und genau diesen Umstand prangern viele unter dem Beitrag auf Facebook an. „Wieso hat Frau Netrebko diese Entscheidung getroffen? Die Elphi hätte sie ausladen müssen“, schreibt zum Beispiel eine Frau. Und ein Mann sagt: „Sie hat entschieden? Besser ihr hättet sie ausgeladen!“
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Dem stimmt auch diese Frau zu: „Besser wäre gewesen, ihr hättet sie ausgeladen. Könnt ihr euch ja noch mal bis September überlegen, ob ihr Putins Freundin eine Bühne in unserer Stadt geben wollt.“
Hätte die Elbphilharmonie Hamburg also selbst früh für Klarheit gesorgt, wären die Reaktionen wohl anders ausgefallen. (dpa/mk)