Parken in Hamburg ist ein wirklich leidiges Thema. Auch wenn es darum geht, einen Stellplatz vor der eigenen Haustür zu finden. Dabei sollte man meinen, dass die Bewohnerparkgebiete die Suche nach einem Parkplatz erleichtern sollten.
„Bewohnerparkgebiete erhöhen durch die Privilegierung der Bewohnerinnen und Bewohner die Möglichkeit, dass diese einen Stellplatz für ihr Kraftfahrzeug finden“, heißt es vom Senat. Trotzdem müssen die Anwohner in Hamburg oft ewig nach einem Parkplatz suchen. Der Grund dahinter ist kaum zu glauben.
Hamburg: Zu wenig Parkplätze für zu viele Autos
Denn es stehen in den Stadtteilen viel weniger Parkplätze zur Verfügung als Bewohnerparkausweise verkauft wurden. Das geht aus einer kleinen Anfrage der CDU an den Senat hervor. In den insgesamt 35 Anwohnerparkgebieten gibt es 37.787 Stellplätze. Für diese sind jedoch 44.760 Parkausweise vergeben.
„Ein Anwohnerparkplatz ist dabei nicht gleichzusetzen mit einem festen, ,eigenen’ Stellplatz“, macht die Stadt auf eine Anfrage der „Bild“ noch einmal deutlich. Die Anwohner müssen also zahlen, ohne dass ihnen überhaupt ein Parkplatz garantiert ist.
Und das ist noch nicht alles: Erst kürzlich wurde bekannt, dass die Gebühren für das Anwohnerparken im kommenden Jahr erneut steigen sollen (MOIN.DE berichtete). Eine Abzocke, gegen die sie nichts unternehmen können.
Kein Wunder, dass da Wut aufkommt. Die CDU richtet in der Anfrage harte Vorwürfe an den Senat. Man versuche, „die Anzahl an Kraftfahrzeugen in Hamburg mit Zwängen zu verringern“. Die Bewohnerparkgebiete seien dabei ein beliebtes Mittel, Autofahrern das Leben weiter zu erschweren.
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Daten und Fakten über Hamburg:
- Hamburg ist als Stadtstaat ein Land der Bundesrepublik Deutschland.
- Hamburg ist mit rund 1,9 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt Deutschlands und die drittgrößte im deutschen Sprachraum.
- Das Stadtgebiet ist in sieben Bezirke und 104 Stadtteile gegliedert, darunter mit dem Stadtteil Neuwerk eine in der Nordsee gelegene Inselgruppe.
- Der Hamburger Hafen zählt zu den größten Umschlaghäfen weltweit.
- Die Speicherstadt und das benachbarte Kontorhausviertel sind seit 2015 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes
- International bekannt sind auch das Vergnügungsviertel St. Pauli mit der Reeperbahn sowie das 2017 eröffnete Konzerthaus Elbphilharmonie.
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Hamburg diskutiert übers Parken
Zudem reduzieren Baustellen, Außengastronomie und Sonderstellplätze für Sharing-Angebot den Parkraum noch weiter. Auch bei den betroffenen Einwohnern sorgt das Thema für Zündstoff.
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„Mobilitätswende können die Grünen anscheinend nicht, sondern nur Verbote, Verdrängung und Ideologie“, empört sich etwa ein Mann bei Facebook. „Bürgernahe Politik ist das nicht“, fügt er hinzu. „Wenn es diese Car-Sharing Fahrzeuge nicht geben würde, wäre das kein Problem“, findet ein anderer Mann.
Er selbst sehe sich gezwungen, immer wieder in Halteverbotszonen zu parken. Ein weiterer Hamburger merkt an, dass es bei steigenden Kosten für Strom und Sprit ohnehin nur eine Frage der Zeit sei, bis es weniger Autos auf den Straßen geben werde.
Zu viele Autos in Hamburg?
Es gibt aber auch gegenteilige Stimmen. „Autobesitz ist ja keine Pflicht. Es gibt für die meisten Autobesitzer zumutbare Alternativen, um von A nach B zu kommen“, schreibt ein Mann. „Zu viele Autos“, findet auch eine Frau.
Das Problem scheint also die ganze Stadt zu spalten – und eine Lösung ist noch lange nicht in Sicht. (lh)