Der Angriff auf die Ukraine geht dem Rest der Welt sehr nahe. Viele Menschen können nicht glauben was passiert und gehen für den Frieden auf die Straße. Auch in Hamburg finden regelmäßig Demonstrationen statt.

Besonders die Menschen, deren Familie und Freunde in der Ukraine wohnen sind in großer Sorge. Doch ein weiteres Problem, das die russischen Bürger in Hamburg betrifft, hält langsam Einzug.

Hamburg: Russen in Hamburg sind erschüttert

In Hamburg leben rund 10.000 Russinnen und Russen. Viele von Ihnen können die Schritte der russischen Regierung nicht nachvollziehen, erzählt Diana Schweizer gegenüber MOIN.DE. Sie ist Wolga-Deutsche, kam 1986 nach Deutschland, lebte dort zunächst mit ihrer Familie im Münsterland, studierte Statistik in München und lebt nun seit drei Jahren in der Hansestadt. Ihre Wurzeln liegen eigentlich in Deutschland, doch sie hat viele Freunde in Russland und ist dort geboren.

„Ich habe das noch nicht so richtig realisiert“, berichtet sie mit einem leichten russischen Akzent. Was Putin täte, sei nicht nachvollziehbar. Sie habe Freunde in Moskau, die ebenso fassungslos sind und in der russischen Hauptstadt mutig auf die Straße gehen, um dort zu demonstrieren. Hier sei es allerdings leichter, Haltung zu zeigen. „Wer in Russland auf die Straße geht, läuft Gefahr, festgenommen und verprügelt zu werden“, sagt Schweizer.

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Hamburg: Russen gehen für den Frieden auf die Straße

Auch Alexander Mirimov ist fassungslos. Er lebt seit 27 Jahren in Hamburg, ist verheiratet und hat drei Kinder. Seine Eltern leben in St. Petersburg und auch er bestätigt, dass viele Russen im In- und Ausland die Regierung nicht unterstützen würden. Und ebenso wie Schweizer ginge auch er auf die Straße – allerdings in Hamburg und in Russland.

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Ukraine und Russland im Vergleich:

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Bei den Demonstrationen wollen sie sich solidarisch zeigen. „Dieser Krieg ist Putins Krieg – nicht der Krieg der Bevölkerung“, sagt Mirimov. „Wir sind doch alle gleich“, ergänzt Schweizer. Nachdem sie nach Deutschland kam, habe sie ihre Jugend mit Kindern aus Belarus und der Ukraine verbracht. „Wir haben dieselben Filme geschaut, dieselbe Musik gehört, dasselbe durchgemacht, dieselben Probleme – es gab keinen Unterschied.“

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Wo Schweizer zwischen den Menschen in Osteuropa keinen Unterschied sieht, machen sich an anderer Stelle Befürchtungen breit. Die Sanktionen und wirtschaftlichen Folgen hätten die Menschen in Russland noch nicht gänzlich erreicht, sagt sie, doch die Sorge, dass die Menschen anderer Nationen nicht mehr differenzieren können, sei bereits angekommen.

Hamburg: Menschen haben Angst abgestempelt zu werden

Auch Mirimov sieht darin ein Problem. Er befinde sich aktuell in St. Petersburg und besuche seine Eltern. Seine Frau und Kinder seien währenddessen in einer Kur im Schwarzwald. Was seine Frau ihm von ihrem Aufenthalt dort berichtete, erschüttert ihn.

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Ein deutsches Militärflugzeug sei so tief über den Schwarzwald geflogen, dass die Erde gebebt hätte. „Die deutschen Kinder dort haben geschrien, ‚Mama, die Russen kommen!’“ Das sei der erste Gruß dessen, was auf ihn und die russische Bevölkerung zukäme, glaubt Mirimov.

Für beide steht die Beendigung des Krieges und der Frieden in der Ukraine im Fokus. Sie unterstützen die russische Regierung nicht und ihnen liegt viel daran, dass jeder versteht: „Das ist Putins Krieg und nicht Russlands Krieg“.