In Hamburg leben fast zwei Millionen Menschen – und es werden jedes Jahr mehr. Denn die Lebensqualität ist hoch und zwischen Alster und Schanzenviertel lässt es sich gut leben. Doch der Wohnungsmarkt ist in der Hansestadt mehr als angespannt.
Das scheint aber nicht die einzige Sorge der Mieter zu sein. Denn auch wer eine Wohnung hat, muss aufpassen, was ihm darin installiert wird. Ein Immobilienunternehmen ließ jetzt kleine Gadgets in ihre Apartments in Süddeutschland einbauen – doch um die gibt es nun Streit.
Mieter auf den Barrikaden
Wie die „Hamburger Morgenpost“ berichtete, hat der Wohnungsriese Vonovia in zahlreichen Apartments in Baden-Württemberg und Hessen Rauchmelder verbaut. Soweit so gut, schließlich sind die Warngeräte in deutschen Wohnungen Pflicht. Doch die betreffenden Geräte sind mit einer ganz besonderen Sensorik ausgerüstet.
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Dem Bericht zufolge können die Rauchmelder Temperatur und Luftfeuchtigkeit ermitteln und diese Daten an den Konzern weiterleiten. Daraus könnten die Verantwortlichen theoretisch das Heizverhalten ihrer Mieter ableiten – und kontrollieren. Denn eines der größten Probleme in Mietwohnungen ist Schimmel, der sich vor allem durch falsches Lüften und Heizen ausbreitet.
Was müssen Mieter in Hamburg beachten?
„Hier werden die Wohnungen der Mieter auf unzulässige Weise ausspioniert“, schätzt Rolf Bosse, Geschäftsführer des Mietervereins zu Hamburg, die Lage ein. Die Geräte seien keine Rauchmelder, sondern eine Wohnraumüberwachung. Der Immobilienkonzern nahm aufgrund der Kritik eine Änderung an den Grundeinstellungen der Melder vor.
„Wir haben nun gemeinsam mit dem Hersteller Techem entschieden, die Multi-Sensorgeräte künftig mit deaktivierten Funkeinstellungen auszuliefern, wenn vor der Montage keine Einwilligung vorliegt“, teilte das Unternehmen mit. In Hamburg müssen sich die Mieter bislang ohnehin keine Gedanken machen. Gegenüber MOIN.de sprach Vonovia von einem „Pilotprojekt“, das aktuell nicht in der Hansestadt Anwendung finde.