Wer Urlaub bucht, erlebt in der Regel große Vorfreude und freut sich auf seine Reise. Kreuzfahrern die sich für eine Aida-Reise entschieden haben, erleben das natürlich genau so.
Doch bei einer Aida-Interessierten war die Vorfreude dann doch begrenzt. Sofort nach ihrer Buchung bekam sie ein schlechtes Gewissen und konnte ihre Zweifel kaum ertragen. Mit einer Frage wandte sie sich an andere Kreuzfahrer – die sich sofort in zwei Lager aufteilen.
Aida: Diese Frage spaltet die Menschen
„Macht ihr euch eigentlich bei dem Vorhaben Kreuzfahrt Gedanken über die damit verbundene extrem geschädigte Umwelt? Ich persönlich habe auch gebucht, jedoch auch mit einem kleinen Wermutstropfen dabei (Umwelt)“, schreibt die Frau in einer Facebook-Gruppe für Aida-Liebhaber.
Die Frage sorgt für eine deutliche Spaltung der Gruppenmitgliedern, es folgt eine heiße Diskussion rund um das angeschnittene Thema.
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Denn: Die Umwelt wird besonderes von Kreuzfahrtschiffen beschädigt, die mit Schweröl fahren. Denn bei der Verbrennung von Schweröl entstehen zum Beispiel pro Tag pro Schiff fünf Tonnen Schwefeldioxid, das unter anderem zu saurem Regen führt.
Aida Cruises investiert zwar seit vielen Jahren im Rahmen einer „Green-Cruising“-Strategie in einen zukunftsfähigen und nachhaltigen Kreuzfahrtmarkt – die „Aida Cosma“ und „Aida Nova“ fahren mit LNG-Antrieben – doch die Vorgänger sind mit Schweröl-Kraftstoffen unterwegs.
Eine weitere Kreuzfahrerin macht sich ebenfalls Sorgen schon und hat sogar mehrere Lösungen parat: „Mir geht es genauso, ich lebe als Ausgleich fast komplett vegan, fahre kaum Auto und innerhalb Europas lege ich alle Strecken klimaneutral mit der Bahn zurück, fliege nicht. Bei einer Schiffsreise mache ich dann einen Co2-Ausgleich.“
Daten und Fakten zu Aida:
- Aida ging aus der „Deutsche Seereederei“ hervor, einem volkseigenen Betrieb im Feriendienst der DDR
- Nach der Wende beschloss das Unternehmen, Kreuzfahrtschiffe nach amerikanischem Vorbild zu bauen
- Damit sollte das Prinzip eines Cluburlaubs auf die Kreuzfahrtreise übertragen werden
- Die Schiffe fahren unter italienischer Flagge, Aida gehört zum italienischen Unternehmen Costa Crociere
- Das Merkmal der Aida-Schiffe ist der Kussmund am Bug
Aida: Andere Meinungen von Kreuzfahrern
„Ich für meinen Teil finde es mittlerweile unverantwortlich auf Kreuzfahrt zu gehen. Wir müssen anfangen umzudenken.“ pflichtet ein weiterer Kreuzfahrt-Liebhaber bei.
Etliche Urlauber geben an, die Sorgen der Beitragsverfasserin zu teilen und ebenfalls auf das Auto für die Anreise zu verzichten.
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Doch umweltbewusstere Kreuzfahrer bekommen auch reichlich Gegenwind: „Nein ich genieße den Urlaub“, und „Das Schiff fährt ja so oder so. Mit mir oder ohne mich“, hießt es vielfach.
Oder ganz drastisch: „Auf gar keinen Fall, ich lebe jeden Tag so, als wäre er mein Letzter. Deutschland kann nicht die Welt retten. Was für Fragen hier gestellt werden.“
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Aida Cruises steuert allerdings auch selbst weiter gegen und investiert seit vielen Jahren in einen zukunftsfähigen und nachhaltigen Kreuzfahrtmarkt. Die „Aida Cosma“ und „Nova“ fahren bereits mit umweltfreundlicheren LNG-Antrieben.
Viele Liebhaber des maritimen Reisevergnügens geben an, nur Schiffen, die mit verflüssigtem Erdgas fahren, zu nutzen. Denn LNG-Antriebe stoßen 15 bis 25 Prozent weniger Kohlendioxid aus; Stickstoff und Feinstaub werden fast vollständig vermieden.
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Die Diskussionen um verantwortliche Kreuzfahrten ist aber wohl noch lange nicht vorbei.