Erst die grenzenlose Freude, dann eine bittere Nachricht für eine Frau aus Bremerhaven (Bremen).
Am 30. Mai kam Christine Engels Tochter zur Welt im Klinikum Reinkenheide in Bremerhaven. Da war die Welt in Ordnung. So sah es zumindest aus.
Bremen: Mutter wurde die Zeit mit ihrer Tochter genommen
Doch was in den Tagen nach der Geburt folgte, trübt die Freude bei der Mutter von nun drei Kindern, berichtet das Regionalmagazin „Buten un Binnen“. Denn: Seit Anfang Juni Woche steht Christine Engel in ihrem Haus in Bremerhaven unter Quarantäne.
Sie darf mit ihrem Kind nicht in einem Zimmer schlafen und es nur mit Maske stillen. Und schuld daran ist Sorglosigkeit und Unvorsicht der Klinik, davon ist die Mutter überzeugt.
„Ich hatte Panik“
Denn einen Tag vor ihrer Entlassung hatte sie eine neue Bettnachbarin in dem Zimmer auf der Geburtsstation bekommen – eine schwangere Frau, die zur Bremerhavener Pfingstgemeinde gehört. In dieser freikirchlichen Gemeinde hatte es einen großen Corona-Ausbruch gegeben. Engel wusste das.
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„Ich hatte Panik. Die Station war aber auch nicht leer, sodass man für eine Nacht in ein anderes Zimmer hätte gehen können“, sagte sie „Buten un Binnen“. In der folgenden Nacht hustete die Frau dann häufig.
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Das Klinikum Reinkenheide bestätigt den Vorfall. Erwidert aber laut dem Magazin, dass es keinen Hinweis auf eine Corona-Infektion und keinen Kontakt zu einer infizierten Person gegeben habe: Erst „in der Nacht entwickelte die Patientin unspezifische Symptome (Husten, Kopfschmerzen). Über diese berichtete die Patientin zur Visite am Morgen“, heißt es in einer Mitteilung.
Station soll ohne Einschränkungen weiterbetrieben werden
Die Patientin sei dann auf Corona getestet worden – positiv. Daher würden nun auch Mitarbeitende der Geburtsstation getestet. Ergebnisse sind noch nicht bekannt.
Die Neugeborenen-Station soll dem Bericht zufolge ohne Einschränkungen weiterbetrieben werden. Christine Engel allerdings erhielt die Auflage, sich nach der Entlassung aus der Klinik unter Quarantäne zustellen. Für ihre Familienmitglieder gilt die Auflage nicht.
Die Mutter hätte sich etwas mehr Vorsicht vom Krankenhaus gewünscht – und dass ihre Zimmergenossin von vornherein vorsichtshalber isoliert worden wäre. Oder es einen früheren Test gegeben hätte.
Dann hätte Christine Engel jetzt, so kurze Zeit nach der Geburt, mehr Zeit mit ihrer Tochter. (jds)