Vor Brake bei Cuxhaven hat ein Chemikalien-Tanker die Nordsee ordentlich verpestet. Die Wasserschutzpolizei wurde auf das Schiff aufmerksam und beobachtete das Wasserfahrzeug.
Es stellte sich heraus, dass der Tanker ganz skrupellos dreckiges Abwasser in die Nordsee leitete. Das hat verheerende Folgen für die Umwelt. Doch die Strafe fiel lächerlich aus.
Nordsee: Tanker lässt Tankwaschwasser unerlaubt ins Meer
Ohne Ziel hatte der Tanker, der unter der Flagge der Marshall Islands unterwegs war, den Hafen von Brake am 22. Januar verlassen. Am 24. Januar bemerkte die Polizei, dass das Schiff auffallend häufig den Kurs wechselte. Darüber hinaus war es ungewöhnlich langsam unterwegs.
Mit Unterstützung der Europäischen Agentur für Sicherheit des Seeverkehrs (EMSA), konnten die Beamten der Polizei Satellitenbilder einsehen. Diese zeigten, neben des ungewöhnlichen Fahrstils, auch eine erkennbare Verfärbung des Gewässers an.
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Das ist die Nordsee:
- die Nordsee ist ein Randmeer des Atlantischen Ozeans
- die Nordsee ist ein wichtiger Handelsweg und dient als Weg Mittel- und Nordeuropas zu den Weltmärkten
- die Fläche beträgt 570.000 Quadratkilometer
- sie ist bis zu 700 Meter tief
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Nordsee: Schiff hatte zuvor Palmöl geladen
Bei der Wasserschutzpolizei machte sich der Verdacht breit, dass der Tanker den Hafen von Brake verlassen hatte, ohne nach der vorgeschriebenen Reinigung des Tankes, das dabei entstandene Waschwasser ordnungsgemäß wieder abzugeben.
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Die Reinigung ist nötig, da der Tanker zuvor Palmöl geladen hatte. Wenn Palmöl ins Meer gelangt, ist das äußerst schädlich für die Umwelt. Die Rückstände des Stoffes können nur schwer abgebaut werden und gelangen über die Nahrungskette in die Organismen.
Nordsee: Tanker wurde zurück nach Brake geführt
Wegen des Verdachts der Polizei wurde das Schiff am 25. Januar zurück nach Brake geführt. Dort stellten die Beamten fest, dass das Schiff nach der vorherigen Reinigung mindestens neun Kubikmeter Tankwasser weniger abgegeben hatte, als vorgeschrieben ist.
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Weitere Ungereimtheiten bezüglich der tatsächlich angegebenen Menge führten die Beamten schließlich zu dem Ergebnis, dass der verantwortliche Schiffsoffizier eine Abgabebescheinigung gefälscht hatte, um Fehler beim anzugebenden Tankwaschwasser zu kaschieren.
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Nordsee: Nur 500 Euro Strafe
Die zuständige Staatsanwaltschaft Hamburg verhängte dafür eine Strafe von 500 Euro wegen Urkundenfälschung. Doch das war noch nicht alles.
Wie weitere Ermittlungen zeigen, hatte der Tanker tatsächlich unerlaubt rund 500 m³ Tankwaschwasser in die Nordsee abgelassen. Gegen den Offizier erhob die Staatsanwaltschaft zunächst 10.000 Euro Sicherheitsleitungen. Der Kapitän muss 5.000 Euro zahlen. (kl)