Diesiges Wetter und ein Meter Seegang bei leichtem Südwestwind lag am Montag (17. Oktober) über der Ostsee, als bei der norwegische Leitstelle Stavanger ein Notruf einging. Die Mitarbeiter vor Ort zögerten nicht, griffen zum Hörer und alarmierten ihre deutschen Kollegen. Das Besatzungsmitglied einer Fähre auf der Ostsee litt unter schweren Schmerzen.
Sofort machte sich ein Schiff der DGzRS auf den Weg. Doch der Einsatz der Rettungskräfte erforderte jede Menge organisatorisches Geschick und den Einsatz sogar eines Rettungshubschraubers der Marine. Eine spektakuläre Aktion begann.
Spektakuläre Rettungsaktion auf der Ostsee
Gegen 15 Uhr meldete sich die norwegische Leitstelle Stavanger bei der deutschen Rettungsleitstelle See, die von der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) betriebenen wird.
An Bord der Fähre „Color Magic“ habe ein Besatzungsmitglied starke Brustschmerzen. Das 224 Meter lange Schiff war zu diesem Zeitpunkt in der Kieler Förde unterwegs und befand sich auf dem Weg nach Oslo.
Das ist die Ostsee:
- auch Baltisches Meer genannt
- die Ostsee ist das größte Brackwassermeer der Erde
- sie ist bis zu 459 Meter tief
Die Leiter der Wache alarmierten umgehend die Besatzung des Seenotrettungskreuzers „Berlin“, der zum Zeitpunkt des Notrufs in Laboe stationiert war. Weil sie bereits absehen konnten, dass die Rettung über das Rettungsboot allein viel zu lange dauern würde, forderten sie außerdem einen Seenotarzt sowie einen SAR-Hubschrauber der Deutschen Marine an.
Rettungskräfte vereinbaren einen Treffpunkt auf der Ostsee
Während der Rettungskreuzer den Arzt an Bord einsammelte, vereinbarten die Besatzung des Kreuzers und die Marineflieger im Hubschrauber einen Treffpunkt auf der Ostsee.
Dort angekommen nahmen die Marineflieger im Hubschrauber den Arzt mit einer Winde vom Seenotrettungskreuzer auf und flogen ihn zur Fähre. Diese wartete bei diesigem Wetter und einem Meter Seegang etwa neun Seemeilen (rund 17 Kilometer) von der Küste entfernt in der Ostsee.
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Vor Ort wurde der Arzt mit der Winde auf das Fährschiff hinabgelassen. Es gelang ihm, den Patienten so weit zu stabilisieren, dass er von der Hubschrauberbesatzung in ein Krankenhaus geflogen werden konnte.