Vor wenigen Wochen sorgte ein massives Robbensterben in der Ostsee für Unruhe. Bis heute stehen die Experten vor einem Rätsel.
Um weitere Todesfälle zu verhindern, ergreifen die zuständigen Behörden an der Ostsee nun drastische Maßnahmen.
Ostsee: Robben sind wohl ertrunken
Seit Oktober wurden vor der Insel Rügen zahlreiche tote Robben gefunden. Bei den Obduktionen der Tiere, die von Forschern des Deutschen Meeresmuseums Stralsund und der TiHo Hannover durchgeführt wurden, stellte man typische Anzeichen von Ersticken und Beifang fest.
Besonders tragisch: In den Lungen der Tiere wurden Nahrungsreste gefunden. Ein Indiz dafür, dass die Robben während des Kampfes ums Überleben erbrachen und ihre eigene Nahrung einatmeten, wie Dr. Judith Denkinger vom Meeresmuseum gegenüber „National Geographic“ erklärte. Damit das Robbensterben in der Ostsee endlich ein Ende hat, greift die Regierung von Mecklenburg-Vorpommern nun hart durch.
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Ostsee: Reusen Schuld am Robbensterben?
Im Rahmen einer Pressekonferenz in Schwerin, die am Donnerstag (21. November) stattfand, kündigte Landesumweltminister Till Backhaus (SPD) an, Schutzeinrichtungen für Robben bei Reusen an der ganzen Küste Mecklenburg-Vorpommerns einzuführen. Dabei handle es sich um eine Vorsichtsmaßnahme – derzeit könne nämlich nicht nachgewiesen werden, dass eine Reuse der Grund für das Sterben der Tiere sei.
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Zuletzt kam der Verdacht auf, dass eine Reuse bei Thiessow auf Rügen eine Rolle bei der Todesserie spielen könnte. Bei genaueren Untersuchungen konnten jedoch keine Auffälligkeiten festgestellt werden. Dennoch gibt man die Hoffnung, die genaue Todesursache der Robben in der Ostsee festzustellen, nicht auf. Wie Till Backhaus erklärte, werden weitere Tiere obduziert. Die Untersuchungen werden sich wohl noch bis ins nächste Jahr ziehen.