Urlauber und Anwohner auf der Ostsee-Insel Rügen müssen sich ab dem 2. Mail auf einiges gefasst machen. 1.200 Soldaten kommen auf die Insel und üben Rettungsmissionen.
Ob zu Land, Zu Wasser oder in der Luft – 300 Personen sollen bei der Übung auf Rügen gerettet werden.
Rügen im Ausnahmezustand
Als Vorbild für die groß angelegte Übung der Bundeswehr dient ein realer Rettungseinsatz, den es in der afghanischen Hauptstadt Kabul im vergangenen Jahr gegeben hat, wie der „NDR“ berichtet.
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Das ist Rügen:
- Insel vor der Ostseeküste Vorpommerns
- Flächengrößte und bevölkerungsreichste Insel Deutschlands
- Etwa 70.000 Menschen leben hier
- Rügen ist zehnmal größer als Sylt
- Auf der Insel gibt es 100 Sonnenstunden pro Jahr mehr als in München
- Neben Stränden gibt es auf Rügen auch viele Naturschutzgebiete
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Wirklich zu Schaden kommt bei der Übung „Schneller Adler“ wohl niemand, dennoch hat der Einsatz einen sehr ernsten Hintergrund. Noch bis Anfang Mai 2021 waren Tausende Bundeswehrsoldaten in den Afghanistan-Krieg verwickelt – bis sie evakuiert wurden.
Auf Rügen sollen nun für eine ganze Woche Truppen aus Deutschland und den Niederlanden an der Rettungs-Übung teilnehmen. Startpunkt ist Peenemünde, auf dem Flughafen Barth ist unter anderem eine „Schnelle Luftevakuierung“ geplant. In Sassnitz wird eine „Schnelle See-Evakuierung“ geprobt.
Mit dabei: Extra gecastete Teilnehmer, die für realistische Bedingungen sorgen sollen. Eine junge Mutter mit Kind, oder eine Person im Rollstuhl – all das müsse im Rollenspiel dargestellt werden, gibt der stellvertretende Kommandeur der Division schnelle Kräfte, Andreas Pfeiffer preis.
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Die Bundeswehr warnt: Während die Übungen laufen, könne es zu einer erhöhten Lärmbelästigung kommen, in erster Linie durch den Flugverkehr. Geschossen werde auch, wenn auch nicht mit scharfer Munition. Platzpatronen sorgen dennoch für eine nicht minder laute Geräuschkulisse.
Die Bevölkerung soll sich in jedem Fall von den Übungstruppen fernhalten, die Sicherheit aller Beteiligten und der Menschen auf Rügen stehe bei den fiktiven Rettungsmissionen im Vordergrund, berichtet Pfeiffer im „NDR Nordmagazin“.
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Alle drei Jahre probt die Bundeswehr Einsätze dieser Art, um auf den Ernstfall vorbereitet zu sein. Eine ähnliche geplante Übungseinheit gab es zuletzt 2018 in Stendal – wegen der Corona-Pandemie fiel sie jedoch aus. (wip)