Das Museum „KulturKunststatt Prora“ zeigte über mehr als zwei Jahrzehnte hinweg seine einzigartige Sammlung zur Geschichte der NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude (KdF)“ und zur „Nationalen Volksarmee (NVA)“ der DDR des berühmten Ortes Prora auf Rügen.
Vielen Ostdeutschen auf Rügen wurde hier mit originalen DDR-Raumausstattungen wie Küche und Bibliothek bis hin zu Lehrkabinetten, Soldatenstuben und Stabszimmer ein Ort des kollektiven Erinnerns geboten, heißt es von der Initiative „DenkMalProra“. Und ausgerechnet der könnte bald ganz von der Insel verschwinden.
Rügen: Historische Stücke könnten verkauft werden
„2018 musste das vielbesuchte Privatmuseum aufgrund der Luxussanierung des Kolosses schließen“, heißt es von der Initiative. Mittlerweile sollen die alten Ausstellungsstücke aus Zeiten des Nationalsozialismus und zur DDR-Geschichte veräußert werden.
„Jetzt steht die unersetzliche KdF- und NVA-Sammlung mit rund 2.500 Quadratmetern Ausstellungsfläche für einen niedrigen sechsstelligen Betrag zum Verkauf. Rund 30 originalgetreu eingerichtete Stuben aus der Kasernennutzungszeit und etwa zehn Zimmer, die über das geplante KdF-Bad informieren“, schreibt die Inititative.
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Angebote sollen aus Sachsen und Brandenburg vorliegen.
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Das ist Rügen:
- Insel vor der Ostseeküste Vorpommerns
- Flächengrößte und bevölkerungsreichste Insel Deutschlands
- Etwa 77.000 Menschen leben hier
- Rügen ist zehnmal größer als Sylt
- Auf der Insel gibt es 100 Sonnenstunden pro Jahr mehr als in München
- Neben Stränden gibt es auf Rügen auch viele Naturschutzgebiete
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Rügen: Nur in Block 5 ist noch Platz
Der riesige Gebäudekomplex Prora wurde Ende der 30er-Jahre von den Nazis durch die „Kraft durch Freude“-Organisation für den Massentourismus errichtet, aber nie fertiggestellt. Zu Zeiten der DDR dann nutzte die NVA den Kilometerlangen Bau, bis zu 15.000 Soldaten waren hier mehr oder weniger „heimlich“ stationiert.
Mittlerweile befinden sich im renovierten Prora zahlreiche Ferienwohnungen und Wohnungen – nicht selten auch aus dem Luxussegment. Nur in Block 5 ist noch „Platz“:
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„Letzte räumliche Möglichkeiten für die museale Darstellung der 22.000 Einzelutensilien bietet die seit zehn Jahren leer stehende obere Etage der Jugendherberge Prora“, so die Initiative „DenkMalProra“.
Das Land Mecklenburg-Vorpommern plant direkt an der Jugendherberge aus Block 5 ein Bildungszentrum zu errichten, in dem vor allem Schüler, aber auch Bürger über die Geschichte Proras lernen können.
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Rügen: Initiative kämpft mit Petition
„DenkMalProra“ hätte gerne, dass in der oberen Etage an das Bildungszentrum angeschlossen Möglichkeiten geschaffen werden, die alten KdF- und NVA-Utensilien auszustellen. „Auch im bereits beschlossenen Bildungszentrum wäre die Schau auf zwei Etagen möglich. Die Hinterlassenschaften der Insel Rügen gehören an den authentischen Ort! Wir kämpfen um deren Verbleib in Prora.“
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Eine entsprechende Forderung zum Erwerb der „unersetzlichen Sammlung“ hat die Initiative an Bundeskanzerlin Angela Merkel (CDU, aufgewachsen in Mecklenburg-Vorpommern), Ministerpräsidentin Manuela Schwesig und Landradt Stefan Kerth (beide SPD) sowie den Bürgermeister der Gemeinde Binz, Karsten Schneider (parteilos), gerichtet.
Eine Petition auf „change.org“ haben bislang knapp 1.300 Menschen unterzeichnet.
Ein verlassener Ort auf Rügen hat kürzlich für eine hitzige Diskussionen gesorgt. Worum es ging, erfährst du >>> hier. (rg)