Nachdem auf einem Schlachthof in Schleswig-Holstein mehr als 130 Mitarbeiter und deren Angehörige positiv auf das Coronavirus getestet wurden, sah sich Betreiber Vion der Kritik ausgesetzt, nicht genug gegen die Ausbreitung des Virus getan zu haben.
Konkret lautet der Vorwurf, dass Corona-Symptome bei den Mitarbeitern ignoriert und diese nach NDR-Informationen sogar zum Weiterarbeiten gezwungen wurden. Dieser Darstellung widerspricht der Betreiber des Schlachthofes in Bad Bramstedt (Kreis Segeberg) in Schleswig-Holstein deutlich.
Schleswig-Holstein: Das sagt Vion zu den Vorwürfen
Das Gegenteil sei der Fall. „Als sich die ersten beiden Mitarbeiter mit Symptomen gemeldet haben, sind sofort die erforderlichen Gesundheitsmaßnahmen eingeleitet worden und die Mitarbeiter haben sich in ärztliche Betreuung begeben“, teilte Vion auf Anfrage des NDR mit.
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Bereits Anfang März wurden laut des Unternehmens „umfassende Schutzmaßnahmen zur Verhinderung von Infektionsketten durch das Coronavirus am Arbeitsplatz eingeführt und umgesetzt.“
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Dazu gehören neben den 1,5 Metern Abstandshaltung auch entsprechende Abgrenzungen am Arbeitsplatz sowie das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes.
Kritik an Unterkunft für Mitarbeiter
Auch zu der Unterbringung der Mitarbeiter in einer ehemaligen Kaserne in Kellinghusen (Kreis Steinburg) gibt es Kritik: 77 der 137 infizierten Personen leben in einer Sammelunterkunft, nach NDR Recherchen auf viel zu engem Raum. Das hätte die schnelle Ausbreitung des Virus weiter gefördert.
Mittlerweile steht die Unterkunft unter Quarantäne – am Donnerstag sollen erste Mitarbeiter diese jedoch verlassen dürfen. Vion plant, den Betrieb des Schlachthofes in Bad Bramstedt bald wieder hochzufahren. Dafür müssen zunächst jedoch noch einige Hürden überwunden werden.
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Nimmt der Betrieb schon nächste Woche wieder die Produktion auf?
Gemeinsam mit den Gesundheitsbehörden, dem Kreis Segeberg sowie dem Kreis Steinburg (welchem man kürzlich noch mit einer Klage drohte) will das Unternehmen laut NDR an einer „konstruktiven Lösung“ arbeiten.
So soll nach Angaben des Segeberger Landrates Jan Peter Schröder ein Hygienekonzept mit Vion abgestimmt werden, um schon Anfang oder Mitte nächster Woche mit einem Neustart der Produktion auf dem Schlachthof beginnen zu können. Dann natürlich nur mit Mitarbeitern, die negativ auf das Coronavirus getestet wurden. (mk)