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Sylt: Mario Barth knöpft sich die Insel vor – dabei macht er eine heftige Feststellung – „Rechtswidrig“

Sylt: Mario Barth knöpft sich die Insel vor – dabei macht er eine heftige Feststellung – „Rechtswidrig“

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© imago images/imagebroker, picture alliance / dpa

Sylt: Fünf überraschende Fakten zur Insel

Sylt ist eines der beliebtesten Reiseziele in Deutschland. Wir haben fünf überraschende Fakten zur Insel gesammelt.

Die Verkehrswende ist im vollen Gange. Ein Vorhaben der Gemeinde Sylt sorgte bereits vor Monaten für Unruhe und Unstimmigkeiten unter den Bewohnern. Ob hier alles mit rechten Dingen zugeht? Die Sylter sind skeptisch (Hier mehr dazu auf MOIN.DE).

Und jetzt bekommen sie diese Skepsis bestätigt. Es sind nicht mehr nur die Inselbewohner auf Sylt selbst, die auf die Barrikaden gehen – auch Mario Barth nimmt sich die Insel nun vor und geht auf Prüfstand. In der Sendung „Mario Barth deckt auf“ zeigt der Comedian nämlich, dass er nicht nur Spaß kann, sondern auch Ernst.

Sylt: Schon im Vorfeld Spott und Ärger

„Achtsamkeitspunkte“ auf dem Boden, in rot und gelb aufgemalt und „Begegnungszone“ genannt. Was sich anhört wie eine Kindergartenspielerei, ist ein groß angelegtes Verkehrsprojekt in Westerland auf der Nordseeinsel Sylt.

Gemeinsam mit der Verkehrsabteilung des Kreises Nordfriesland und der Polizeidirektion Flensburg sollte das Modellprojekt einen sinnvollen Zweck erfüllen: Durchgangsverkehr verringern, die Geschwindigkeit, somit auch Lautstärke, sowie die Unfallzahlen senken.

Schließlich ist Sylt ein wahrer Touristen-Magnet, was unglaublich viel Verkehr und Getümmel mit sich bringt. Durch die Begegnungszonen sollen auch Ampeln und Zebrastreifen wegfallen.

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Was steckt hinter dem Projekt auf Sylt?

Alle Verkehrsteilnehmer können gemeinsam die gesamte Straße nutzen, sich „begegnen“, dürfen dafür aber nur ein Höchst-Tempo von 20 Kilometern pro Stunde an den Tag legen.

Für die Finanzierung sollten Steuergelder verwendet werden. Happige 11.000 Euro werden insgesamt für das Projekt hingeblättert. Ein weiterer Grund, der die Sylter zur Weißglut treibt.

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Sylt ist auch nicht das erste „Versuchskaninchen“: Im Jahr 2018 wurde für mehrere Monate das gleiche Spielchen in Flensburg getrieben – mit überschaubarem Erfolg: Die Zonen wurden nach wenigen Monaten abgeschafft, die Investition landete dabei ein Jahr später sogar im Schwarzbuch des Steuerzahlers, in dem die größten Fälle von Steuerverschwendung aufgeführt werden.

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Das ist Sylt:

  • Sylt ist die größte nordfriesische Insel und liegt in der Nordsee
  • Nach Rügen, Usedom und Fehmarn ist Sylt die viertgrößte Insel Deutschlands
  • Die Insel Sylt ist vor allem für ihre Kurorte Westerland, Kampen, Wenningstedt und den ca. 40 Kilometer langen Sandstrand im Westen bekannt
  • Zahlreiche Gebiete auf und um Sylt sind als Schutzgebiete ausgewiesen. Auf der Insel gibt es allein zehn Naturschutzgebiete
  • Der Tourismus ist seit über 100 Jahren auf Sylt von erheblicher Bedeutung, seit Westerland 1855 zum Seebad (Kurort) wurde
  • Im Sommer befinden sich täglich rund 150.000 Menschen auf der Insel
  • Zum Vergleich: Lediglich rund 18.000 Menschen leben auf Sylt
  • Die Insel erreicht man mit dem Auto vom Festland mit dem Sylt-Shuttle der DB und dem Autozug, dazu verkehren Nahverkehrszüge und Inter City Züge der DB.
  • Auch über den Flughafen Sylt ist die Insel per Linien- und Charterverbindungen zu erreichen

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Comedy-Star verpasst Sylt einen Dämpfer

Schon im Vorfeld machte die Ankündigung der geplanten TV-Sendung die Insel wuschig (Hier gibt’s mehr dazu). In „Mario Barth deckt auf“ schaut der Star bei RTL genauer hin und prüft mit Hilfe von Experten die Antwort auf die brennende Frage: Ist das Ganze eigentlich zulässig?

Für Barths Sendung begab sich Rechtsanwalt Franz Obst auf die Nordseeinsel und schaut sich die bunt markierten Bereiche an. „Die Sylter haben Unglaubliches geschafft. Die haben sämtliche Verkehrsprobleme weltweit gelöst“, teaserte Obst zunächst voller Ironie an.

Kurz erklärt, was das wundersame Projekt bewirken soll, stellte es sich für ihn aber auch schnell als unsinnig heraus. Und auf die Frage hin, ob das Ganze denn zulässig sei, stellte er fest: Nein, der Gemeinde steht es nicht zu, eine solche Menge Geld in das Verkehrsprojekt fließen zu lassen.

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Seit Januar 2021 müssen die Gemeinden der Insel sich nämlich eigentlich an den „Nothaushalt“ halten und dürfen nur noch nach rechtlichen Verpflichtungen Geld auszahlen, wie auch Frank Obst noch mal erklärt. Auch eine sogenannte unaufschiebbare Fortsetzungsmaßnahme wäre ein Grund. Doch auch danach sieht das hier wohl eher weniger aus.

„Trotz Nothaushalt seit Januar 2021, haben sie im Februar 2021 den Auftrag für die Pünktchen vergeben“, gibt Obst zu Wort. „Rechtswidrig würde ich sagen. Aber was weiß ich denn schon, ich bin ja bloß Anwalt.“

Das kann ja nicht funktionieren, stellt er außerdem fest und bezieht sich auf den gescheiterten Versuch in Flensburg. „Die haben das Projekt abgebrochen, weil sie gesagt haben: ‚Das war gar nichts’“, erinnert Frank Obst.

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Was ist noch los auf Sylt?

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Was sagt Sylt eigentlich zu diesen Vorwürfen?

„Wir hätten natürlich liebend gern mit den Sylter Verantwortlichen gesprochen, aber trotz mehrfacher Nachfrage kamen da nur Absagen“, heißt es in dem TV-Beitrag von Rechtsanwalt Obst.

Nach der großen Aufmerksamkeit dank Barth wird man aber sicherlich früher oder später doch noch mal was dazu hören. Spätestens, wenn eine Entscheidung für das Modellprojekt fallen wird. (lfs)