Syltokalypse? auf der Nordsee-Insel Sylt braut sich etwas zusammen.
Wird Sylt durch das 9-Euro-Ticket von Billig-Urlaubern überrannt werden (MOIN.DE berichtete)? Nun schaltet sich der Bürgermeister ein.
Syltokalypse an der Nordsee?
Für Sylts Bürgermeister Nikolas Häckel (parteilos) ist ein möglicher Ansturm von Tagestouristen wegen des 9-Euro-Tickets durchaus eine Herausforderung. „Wir sind aber auf keinen Fall in Panik. Wir richten uns darauf ein und schauen es uns dann an“, sagte der Politiker der „Hamburger Morgenpost“.
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Zudem geht Häckel davon aus, dass sich das Thema noch ein wenig abkühlen wird: „Ich glaube außerdem nicht, dass wirklich alle kommen, die das gerade im Internet ankündigen.“ Vielmehr würden vermutlich Menschen aus der näheren Umgebung das Ticket verstärkt nutzen. Er erwarte – auch schon wegen der sehr langen Reisezeiten von bis zu elf Stunden – keinen Ansturm aus ganz Deutschland.
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Das ist Sylt:
- Sylt ist die größte nordfriesische Insel und liegt in der Nordsee
- Nach Rügen, Usedom und Fehmarn ist Sylt die viertgrößte Insel Deutschlands
- Die Insel Sylt ist vor allem für ihre Kurorte Westerland, Kampen, Wenningstedt und den ca. 40 Kilometer langen Sandstrand im Westen bekannt
- Zahlreiche Gebiete auf und um Sylt sind als Schutzgebiete ausgewiesen. Auf der Insel gibt es allein zehn Naturschutzgebiete
- Der Tourismus ist seit über 100 Jahren auf Sylt von erheblicher Bedeutung, seit Westerland 1855 zum Seebad (Kurort) wurde
- Im Sommer befinden sich täglich rund 150.000 Menschen auf der Insel
- Zum Vergleich: Lediglich rund 18.000 Menschen leben auf Sylt
- Die Insel erreicht man mit dem Auto vom Festland mit dem Sylt-Shuttle der DB und dem Autozug, dazu verkehren Nahverkehrszüge und Inter City Züge der DB.
- Auch über den Flughafen Sylt ist die Insel per Linien- und Charterverbindungen zu erreichen
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Dennoch bereite sich die Insel auf deutlich mehr Tagesgäste vor. Die Kapazitäten auf der Marschbahn seien bereits ausgeweitet worden, das soll auch noch mit dem Nahverkehr passieren.
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Was ist noch so los auf Sylt?
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Die Urlaubs-Insel hat seit Jahrzehnten mit einem Ungleichgewicht zwischen Touristen und Einheimischen zu kämpfen. Deshalb hat die Politik hier inzwischen die Reißleine gezogen und will nun für mehr dauerhaft bewohnten Wohnraum sorgen und die Anzahl der Gästebetten nicht mehr erhöhen.
Das 9-Euro-Ticket soll als Reaktion auf die derzeit hohen Spritpreise durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine von Anfang Juni an erhältlich sein. Die Sondertickets sollen im Juni, Juli und August bundesweit Fahrten im Nah- und Regionalverkehr ermöglichen.
Das Gesetz kam am Donnerstagabend in erster Lesung in den Bundestag. (dpa/jds)