Das vergangene Wochenende war für die Ostsee-Inseln Rügen, Usedom und Fehmarn der Start in die neue Urlaubs-Saison.
Im Sommer erwarten die Inseln viele Touristen. Mit dem Angebot der Bundesregierung, für neun Euro im Monat durch das ganze Land zu reisen, könnte der Ansturm auf die Urlaubsorte in diesem Jahr besonders stark ausfallen. Während sich die Tourismus-Branche darüber freut, wird es auf Usedom zu großen Problemen kommen.
Usedom: 9-Euro-Ticket könnte im Sommer zum Problem werden
Aufgrund der steigenden Energiepreise will die Bundesregierung die Bürger in Deutschland entasten. Gelingen soll das mit dem 9-Euro-Ticket, dass ab Juni für 90 Tage zur Verfügung steht und jeweils einen Monat gültig ist. Das Ticket beschränkt sich allerdings nicht nur auf städtische Verkehrsbetriebe, sondern kann bundesweit auch in Regionalbahnen genutzt werden.
Wer beispielsweise ein Monatsticket des HVV in Hamburg kauft, darf damit auch die öffentlichen Verkehrsmittel anderer deutscher Städte und Regionalbahnen sorgenfrei nutzen.
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Das ist Usedom:
- Insel in der Ostsee
- Befindet sich im äußersten Nordosten von Deutschland
- Die Insel hat zwei Grenzübergänge nach Polen
- Usedom ist die zweitgrößte Insel Deutschlands
- Bekannte Ostseebäder sind Zinnowitz, Bansin, Heringsdorf und Ahlbeck
- Auf Usedom gibt es einen Flughafen, dieser ist bei Garz gelegen
- Die größte Stadt auf der Insel ist Swinemünde (Polnische Seite)
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Doch trotz Corona und teuren Ticketpreisen waren schon im letzten Jahr viele Urlauber mit dem Zug auf dem Weg nach Usedom. „In anderen Regionen Deutschlands mag dies anders ankommen, aber zwischen Juni und August sind unsere Züge sowieso voll. Es gibt Tage, da nutzen 20 000 Fahrgäste zwischen Stralsund, Swinemünde und Peenemünde die Bahn. Leider mussten wir schon Gäste am Bahnsteig stehen lassen, da in der Bahn kein Platz mehr war”, sagt Jörgen Boße Geschäftsführer der Usedomer Bäderbahn gegenüber der „Ostsee-Zeitung”.
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Usedom: Unternehmen haben kaum Zeit angemessen auf das Ticket zu reagieren
Für ihn reiche die Zeit nicht, um sich auf den Gästeansturm vorzubereiten: „Die Unternehmen sind nun am Zuge, die Pläne der Bundesregierung umzusetzen, aber wir können jetzt nicht den gesamten Fahrplan umstoßen. So etwas kann man ein Jahr im Voraus planen, aber nicht wenige Wochen davor”.
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Boße rechnet fest damit, dass in diesem Sommer noch mehr Menschen die Bahn nutzen werden. Wer im Zeitraum von Juni bis August mit dem Zug nach Usedom reisen möchte, sollte sich also auf lange Wartezeiten und überfüllte Züge einstellen. (kl)