Was der Betreiberin einer Gaststätte in Bremen widerfahren ist, macht fassungslos. Als wäre der Krieg in der Ukraine und das Leid der Menschen dort nicht schon genug, sorgt ein geschmackloser Kommentar von einem Mann aus Hamburg in den Bewertungen auf Google für Empörung.

Als Restaurant, dass kaukasische Küche anbietet, geriet die Gastronomie „Stresemann CasaNova“ in Bremen ins Visir russischer Anfeindungen der schlimmsten Sorte. Auch für die Russen, die in Deutschland leben, ist der Einmarsch in die Ukraine nicht einfach. Viele von ihnen haben Freunde und Familie in der Ukraine (hier mehr lesen). Umso schlimmer ist der Kommentar, der auf Google zu lesen ist.

Bremen: Unverschämter Kommentar sorgt für Fassungslosigkeit

„Hier schmeckt auf einmal alles nach Blut von unschuldigen Kindern“, schreibt ein Mann aus Hamburg mit dem Namen Christian in die Google Bewertungen des Restaurants und vergibt einen Stern. Weniger Sterne zu vergeben, ist in den Google-Bewertungen nicht möglich.

Sein geschmackloser Kommentar ist eindeutig – er soll beleidigen und Gäste abschrecken.

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Ukraine und Russland im Vergleich:

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Mit seinem Kommentar kopiert er die Idee, dass Menschen mit Zugang zu neutraler Berichterstattung den Bürgern von Russland Hinweise auf die tatsächlichen Verhältnisse in der Ukraine übermitteln. In Russland werden die Medien über den Staat reguliert. Die Folge sind Propaganda, Lügen und falsche Behauptungen, denen viele Menschen in Russland Glauben schenken.

Unabhängige Berichterstattung ist in Russland entweder verboten oder nur schwer zugänglich. Die Bewertungen auf Google hingegen sind für jedermann leicht einzusehen.

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Dass ein Mann aus Hamburg diese Strategie nun nutzt, um Restaurantbetreiber in Deutschland zu schädigen, ist für viele Menschen in den sozialen Netzwerken unbegreiflich. Auf Twitter machte ein Screenshot des Kommentars die Runde.

Bremen: Inhaberin zeigt Haltung

Doch die Betreiberin des „Stresemann CasaNova“, Gaiane Schenk, lässt die Beleidigung nicht auf sich sitzen. In einer langen Antwort weist sie den Mann aus Hamburg zurecht.

Sie selbst komme aus Armenien. Ihr Mann und die Hälfte der Belegschaft stamme aus der Ukraine. „Wir sind ein georgisch/armenisches Restaurant“ stellt sie klar. „In unserem Restaurant feiern auch ‚russischsprachige‘ Gäste. Dies bedeutet, dass bei uns auch UkrainerInnen, ArmernierInnen, GerogierInnen und RussInnen zusammen feiern. Die russische Sprache verbindet die Menschen. Diese Verbundenheit ist meines Erachtens – gerade an Tagen wie diesen – von immenser Bedeutung.“

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Dass der Mann mit seinem Kommentar Hass verbreiten will, kritisiert sie auf das Schärfste und weist den Hamburger darauf hin, dass sie seinen Kommentar den „zuständigen Stellen gemeldet“ habe.

Bremen: Menschen vergeben fünf Sterne

Außerdem macht sie deutlich, dass viele russische Bürger den Krieg in der Ukraine nicht unterstützen und selbst wenn sie tatsächlich Russin wäre, „kann man das Handeln der russischen Regierung, einem Restaurant in Bremen, wohl kaum zurechnen.“

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Neben den klaren Worten beweist sie dann auch noch große Stärke und wünscht dem Mann „alles Gute“.

Bei einem Kommentar blieb es allerdings nicht. In den letzten Tagen mussten viele russische Restaurant in ganz Deutschland unangebrachte Kritik über Bewertungsplattformen wie Google einstecken. Um dem entgegen zu wirken, zeigen sich aber auch viele Menschen solidarisch und vergeben fünf-Sterne-Bewertungen mit aufmunternden Worten an die Restaurant Betreiber. (kl)