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Rügen: Beliebtes Wahrzeichen soll für immer dichtmachen – jetzt kommt DIESE Nachricht

Rügen: Beliebtes Wahrzeichen soll für immer dichtmachen – jetzt kommt DIESE Nachricht

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© imago images/Jens Koehler

Rügen: 5 Fakten über die größte deutsche Insel

Die Insel Rügen ist für viele Ostsee-Urlauber ein beliebtes Reiseziel und kann als touristische Hochburg bezeichnet werden. Grund dafür sind die feinsandigen Strände und das große Gast- und Kulturangebot. Wir verraten euch fünf Dinge, über die malerische Insel in Mecklenburg-Vorpommern, die Du vielleicht noch nicht wusstest.

Es ist eine herbe Enttäuschung für alle Liebhaber von Rügen: Ende Januar wurde bekannt, dass der Königsstuhl, eine der bekanntesten und zugleich beliebtesten Attraktionen der Insel für immer schließen muss. Jahrzehntelang wurde die Aussichtsplattform auf dem markant geformten Kreidefelsen viel besucht.

Besucher konnten hier einen sagenhaften Ausblick, salzige Meeresluft und viel Geschichte hoch oben auf Rügen erleben. Doch beschleunigte Erosion, also der natürliche Abbau des Felsens, hat die Gemeinde dazu veranlasst, die Plattform zum Ende des Februars 2022 dicht zu machen (hier mehr dazu nachzulesen). Nun sind neue Details zum weiteren Vorgehen bekanntgeworden.

Rügen: Das Ende einer Ära

Vorerst gibt es gute Nachrichten: Noch bis Ende April können Besucher den Ausblick auf dem Königsstuhl genießen. Die Bauarbeiten am Nachfolgeprojekt „Königsweg“ benötigten weniger Platz als gedacht, deshalb könne der Künigsstuhl noch länger geöffnet bleiben, teilte Franziska Prommer vom Nationalpark-Zentrum Königsstuhl mit.

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Das ist Rügen:

  • Insel vor der Ostseeküste Vorpommerns
  • Flächengrößte und bevölkerungsreichste Insel Deutschlands
  • Etwa 70.000 Menschen leben hier
  • Rügen ist zehnmal größer als Sylt
  • Auf der Insel gibt es 100 Sonnenstunden pro Jahr mehr als in München
  • Neben Stränden gibt es auf Rügen auch viele Naturschutzgebiete

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Danach ist allerdings endgültig Schluss. Vor der endgültigen Schließung rechnen die Verantwortlichen noch einmal mit mehr Andrang. „Das denken wir schon“, sagte Pommer. „Wir planen ja auch einen Ausklang auf dem Königsstuhl.“

Rügen: Kreidefelsen in Gefahr

Durch die aktuelle Sturmlage blieb die Plattform allerdings leer, das Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt sowie das Nationalparkamt Vorpommern sprach eine deutliche Warnung aus, in den letzten Tagen konnte lediglich das umliegende Nationalparkzentrum besucht werden.

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Derzeit werde an einer neuen Aussichtsplattform – dem sogenannten Königsweg – gearbeitet, Sie soll an einem starken Mast hängend mehrere Meter über dem Kreidefelsen schweben. Vor allem der Weg über eine Erhöhung namens Königsgrab hin zur bisherigen Aussichtsplattform auf dem 118 Meter hohen Felsen sei von Erosion betroffen, sagte Prommer. Daher seien seit 2011 verschiedene Alternativen diskutiert worden.

Rügen rebelliert gegen den Neubau

Im vergangen Jahr begannen dann die Arbeiten an der jetzt vorgesehenen Stahlkonstruktion. Der 185 Meter lange Rundweg soll noch in diesem Sommer eröffnet werden.

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Die Kosten für das Projekt werden auf mehr als 7,5 Millionen Euro beziffert! Als die Pläne offenbar wurden, regte sich Kritik in der Bevölkerung – nicht die Machbarkeit stand dabei im Fokus, viel mehr meldeten Beobachter Zweifel daran, ob der neue Königsweg nicht ebenso wenig umweltfreundlich sei wie der Königsstuhl.

Diskussionen gab es in der Vergangenheit auch um eine Treppe in der Nähe der beliebten Besucherattraktion. Der bisherige Abstieg zum Strand war 2016 in Teilen beschädigt und abgebaut worden. Da Nationalpark und Umweltministerium bisher einen Wiederaufbau der Treppe ablehnten – auch unter Verweis auf die Gefahren – gab es mehrfach Proteste von Anwohnern und Rügenbesuchern.

Lange Tradition auf Rügen – einfach weg

In erster Linie dürften die Menschen aber an den zahlreichen Erinnerungen hängen, die an dem historischen Wahrzeichen hängen. Die erste bekannte Erwähnung des Königsstuhls stamme von 1584. Etwa im späten 17. bis 18. Jahrhundert habe der Tourismus eingesetzt, erzählt Pommer.

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Zum Ausklang sollen Gäste in den letzten zwei Wochen die Gelegenheit erhalten, symbolisch Steine abzulegen, die auch nach der Schließung verbleiben, wie es hieß. In Anlehnung an „Der Wanderer über dem Nebelmeer“ des Malers Caspar David Friedrich solle zudem eine Figur als Fotokulisse aufgestellt werden.

Es bleibt also noch Zeit, für alle Liebhaber der Insel Rügen, sich ein letztes Mal auf dem geschichtsträchtigen Aussichtspunkt zu verewigen. (wip mit dpa)