Für einige Kunden gehört es definitiv zum Shopping-Bummel dazu: ein kleiner Abstecher bei Tchibo in der Einkaufsstraße – wie immer. Dort finden sie immer mehr als nur Kaffee. Hier gibt es sogar einiges zu entdecken, was den Besuch im Laden oft noch lohnenswerter macht.
Manchmal finden Kunden hier tatsächlich nützlich Haushaltsgegenstände, von denen sie nicht mal wussten, dass sie diese brauchen. Leider können einige nicht mehr so entspannt in ihrem Tchibo-Geschäft stöbern; immer mehr Filialen machen dicht – doch mit welchen Folgen?
Tchibo: Konzept veraltet?
Das Schließen der Filialen bleibt nicht unbemerkt; schon einige beliebte Standorte machten ihre Tore dicht. Doch warum das Ganze – lohnen sich die klassischen Geschäfte nicht mehr? Prof. Dr. Michel Clement ist Wirtschaftsexperte an der Universität Hamburg und klärt im Gespräch mit MOIN.DE auf: „Wenn man Läden schließt, verliert man oft auch Umsatz, weil Kunden dann weniger Möglichkeiten haben, etwas zu kaufen. Trotzdem kann es manchmal trotzdem rentabel sein.“
Das Wegbleiben von Filialen kann also auch für weniger Umsatz sorgen. Laut Clement zeigt sich in der Forschung, dass Kunden eher Geld ausgeben, wenn sie mehrere Möglichkeiten haben – also sowohl Auswahl im Online-Shop als auch in der lokalen Einkaufsstraße. Der Experte nennt dieses Verhalten „Multi-Channel-Kunden“.
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Tchibo: Hohe Kosten machen Probleme
Doch die Kosten für Läden steigen. Hohe Mieten und Löhne machen es schwerer, im Geschäft Geld zu verdienen, weshalb es womöglich nötig gewesen war, einige Filialen zu schließen. Trotzdem scheint es hier einen wirtschaftlichen Zwiespalt zu geben: durch das Abschaffen von Geschäften spart das Unternehmen zwar die Unterhalts-Kosten ein, doch gleichzeitig geben auch die „Multi-Channel-Kunden“ weniger Geld aus.
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Auch auf die Einnahmen der Laufkundschaft muss Tchibo verzichten, wenn immer mehr Geschäfte dichtmachen. Trotzdem kann es laut Experten sinnvoll sein, Läden zu schließen, wenn die Erhaltungskosten letztendlich zu hoch sind.